Buchtipp

TU intern fragt Menschen aus unserer Universität, welche Bücher sie gerne lesen. Heute: Uwe Voß, Institut für Mikro- und Festkörperelektronik.

Perlmann, ein angesehener Linguistik-Professor, soll eine Tagung in einem kleinen italienischen Ort leiten. Doch die vier Wochen im Kreise der Kollegen geraten zum Alptraum für den an sich selbst zweifelnden Protagonisten. Den Erwartungen der Teilnehmer versucht er zu entfliehen: Er übersetzt ein russisches Manuskript, das er als das seinige reklamiert und dessen Inhalt um das Erinnern kreist. Und dann gibt es einen wirren Plan. Ein aus Russland überraschend angereister Kollege, der Verfasser des Textes, den Perlmann sich selbst zugeschrieben hat, soll ermordet werden. Die an Hysterie grenzende Angst vor der Entdeckung des Plagiats bringt Perlmann an die Grenzen seines Verstandes und entblößt dem Leser einen Wissenschaftler, der weit entfernt von Souveränität eine Gradwanderung zwischen Leben und Tod antritt.

Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman, Goldmann, München 1995, 25,- DM.