TU intern - Februar/März 2000 - Menschen
Außergewöhnlicher Gewinn für die TU Berlin
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Prof. Dr. Sigrid Weigel zeichnet sich durch umfassende Erfahrungen in der Organisation von Studienschwerpunkten oder Arbeitsstellen an Universitäten aus. Während ihrer Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen organisierte sie interdisziplinäre Forschungsgruppen zu Gedächtnistheorien und Genderforschung. Seit 1985 war sie zu regelmäßigen Gastaufenthalten an renommierten Universitäten im In- und Ausland. Neben einer Reihe bedeutender Publikationen über kulturelles Gedächtnis, Walter Benjamin und kulturwissenschaftliche Literaturforschung hat Sigrid Weigel soeben ihr Hauptwerk, eine umfangreiche Monographie über Ingeborg Bachmann, vorgelegt. Mit Berlin und Brandenburg ist die Literaturwissenschaftlerin als langjähriges Mitglied der Landeskommission des Potsdamer Wissenschaftsministeriums und als Leiterin des Einstein-Forums eng und erfolgreich verbunden. Mit der Professur für das Fachgebiet "Literaturforschung" am Institut für Deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der TU Berlin ist zugleich die Position einer Direktorin des Zentrums für Literaturforschung und der Vorsitz im Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin verbunden. Das Zentrum für Literaturforschung organisiert Projekte zur literaturwissenschaftlichen Grundlagenforschung, veranstaltet öffentliche Vorträge sowie Arbeitsgespräche und lädt Wissenschaftler aus dem Ausland und aus Deutschland zu Arbeitsaufenthalten ein. Das Zentrum besteht seit Januar 1996. Es wird durch das Land Berlin und die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Ihm vorausgegangen ist ein Forschungsschwerpunkt Literaturwissenschaft, der 1992 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates von der Max-Planck-Gesellschaft gegründet und betreut wurde. Sigrid Weigel wurde am 25. März 1950 in Hamburg geboren. Zwischen 1969 und 1977 studierte sie an der Universität Hamburg die Fächer Germanistik, Politologie und Pädagogik. Anfang 1978 legte sie das Staatsexamen für das höhere Lehramt mit Auszeichnung ab, gleichzeitig promovierte sie mit einer Arbeit "Flugschriften Literatur 1848 in Berlin. Versuch einer Literaturgeschichte deutschsprachiger Flugschriften in der Dialektik von bürgerlicher und nicht bürgerlicher Öffentlichkeit". 1984 wurde sie Professorin am Literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg. Zwischen 1990 und 1993 war sie im Gründungsvorstand des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Im Wintersemester 1992 wurde sie auf das Ordinariat für "Neuere Deutsche Literatur von 1700 bis zur Gegenwart" an das Deutsche Seminar der Universität Zürich berufen. Sie war dort von 1994 bis 1999 Präsidentin der Kommission für die interdisziplinären Veranstaltungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Universität Zürich. Von 1998 bis 1999 war sie Direktorin des Einstein-Forums Potsdam. mika © 2-3/2000 TU-Pressestelle |