TU intern - Januar 2000 - Menschen

Mehr Transparenz in der Strukturreform

Am 10. Dezember 1999 lud der Personalrat der TU Berlin die Beschäftigten zu einer Personalversammlung ein. Auch diesmal stand die Verwaltungs- und Strukturreform der Hochschule im Mittelpunkt der Redebeiträge. Für den Personalrat ist vor allem die Einbeziehung der Beschäftigten in die laufenden Diskussionen sowie deren Beteiligung bei Entscheidungsfindungen wichtigstes Anliegen seiner Arbeit.

Auf der Tagesordnung standen wieder die einzelnen Projekte der Verwaltungsreform, die Budgetierung, die Einführung des Lokalen Integrierten Bibliothekssystems (LIBS) sowie die Umsetzung des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes.

KÜNDIGUNGEN AUSGESCHLOSSEN

Manfred Bedewitz, Vorsitzender des Personalrats, wies in seinem Tätigkeitsbericht auf die einseitige Erklärung des Präsidenten zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2002 hin, die auch in TU intern veröffentlicht wurde. Dabei betonte er, dass diese Erklärung unter Vorbehalt gemacht worden sei. Ihre Erfüllung setze nicht nur die Einhaltung der Hochschulverträge durch das Land Berlin und die Zustimmung des Wissenschaftsrates zur Strukturplanung der Berliner Hochschulen voraus, sondern auch die Flexibilität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität. Diese könnten, so seine weitere Kritik, auf die ersten beiden Bedingungen keinerlei Einfluss nehmen.

Darüber hinaus, betonte Manfred Bedewitz, sei dem Personalrat bewusst, dass aufgrund finanzieller Nöte Stellen an der TU abgebaut werden müssten. Allerdings fehlten in diesem Zusammenhang entsprechende Anreize für diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereit wären, vorzeitig die TU zu verlassen. Angesichts der zur Zeit praktizierten Verfahrensweise der Universitätsleitung - etwa in Bezug auf Altersteilzeit oder Prämienregelung - könne sich kaum jemand ein vorzeitiges Ausscheiden leisten.

STUDIERENDENSERVICECENTER

Vor allem die schleppende Einbindung der Beschäftigten in den Aufbau des Studierendenservicecenters bemängelte Anke Becker-Syed. Sie gab einen aktuellen Überblick über die Entwicklung der neuen Struktur der Abteilung I.

Anschließend stellte Michaela Müller-Klang die Verteilung der Stellenmengen für die künftige Ausstattung in den Fachbereichen und den damit verbundenen ”sportlichen" Zeitrahmen dar und kritisierte gleichzeitig die dabei fehlenden, flankierenden Maßnahmen für die Personalentwicklung.

Über die künftige Teambildung der Kollegen der Zentralwerkstatt, der Elektriker und der Gebäudemaschinisten informierte der Personalratsvorsitzende in seinem Kurzbeitrag über die ”Neue Struktur der Abt. IV". Vor allem wies er in diesem Zusammenhang auf die Öffnung des Berliner Hochschulgesetzes bezüglich der Möglichkeiten einer Privatisierung hin.

Vor allem die fehlende Transparenz bei dem Verwaltungsreformprojekt ”Controlling" und der Darstellung der künftigen Fakultätsaufgaben kritisierte Anke Becker-Syed in ihrem Redebeitrag über die Budgetierung. Das gleiche gelte für die damit verbundenen hohen Erwartungen der Fachbereiche nach der Einführung der Budgetierung. Zusätzlich mahnte sie ein Konzept für den Übergangszeitraum bis zur Erreichung der Soll-Struktur an.

NEUES BIBLIOTHEKSYSTEM

Eva Stullich informierte anschließend über das Projekt LIBS. Sie verdeutlichte dabei vor allem, dass es durch die prozesshafte Einbindung von externem Sachverstand und der Beschäftigten der UB möglich sei, Veränderungen in der Arbeitsorganisation herbeizuführen und positiv umzusetzen.

Dem Thema Arbeitssicherheit und Umweltschutz widmete sich Christine Kloth in ihrem Vortrag. Sie berichtete über Probleme bei der Entsorgung der Asbestplatten im Institut für Ökologie und Biologie, über die Umstellung der Müllentsorgung an der TU, über die Vorschriften zur Überprüfung von elektrischen Betriebsmitteln sowie über den Stand des ”Öko-Audit"-Projektes.

Abschließend sprach die Datenschutzbeauftragte der TU, Anja Thomsen, über das geplante flächendeckende Konzept an der TU zu dem Bereich Datenschutz- und Datensicherheit.

Manfred Bedewitz
Vorsitzender des Personalrats


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