TU intern - Juli 2000 - Forschung

Ein erfolgreicher Stapellauf

GEOSTAR heißt das Projekt, das erfolgreich zur Entwicklung und zum Bau einer Langzeit-Tiefseebodenstation sowie des zugehörigen kabelgebundenen Tiefseegeräteträgers "Mobile Docker" geführt hat. Die Arbeiten am Mobile Docker erfolgen in enger Kooperation von TU und TFH Berlin, die Bodenstation wird in Zusammenarbeit mehrerer Institutionen und Firmen aus Italien und Frankreich erstellt. Der von der Europäischen Union im Rahmen des Programms "Marine Science and Technology" geförderte Mobile Docker dient zum Absetzen und Bergen der Langzeit-Tiefseebodenstationen in Meerestiefen bis 4000 Meter.

Im Rahmen des Vorläuferprojektes GEOSTAR 1 entstand ein Prototyp einer Langzeit-Tiefseebodenstation zur Erfassung geophysikalischer und ozeanographischer Daten, eine so genannte benthische Station. Für den Absetz- und Bergungsvorgang dieser Station wurde ein vereinfachter Mobiler Docker unter Beteiligung von TFH und TU Berlin entworfen und gebaut. Im Projekt GEOSTAR 2 wird die in GEOSTAR 1 in 40 Meter Wassertiefe erprobte Vorrichtung für Tiefseebedingungen bis zu 4000 Meter weiterentwickelt und die Bodenstation dann zur ersten Langzeitmission (> 5 Monate) im Tyrrhenischen Meer bei Sizilien abgesetzt.

Die Weiterentwicklung des Mobile Docker stellt einen iterativen Prozess zwischen 3D-CAD-Konstruktion, 3D-Festigkeitsanalysen (FEM-Analysen) und numerischen Strömungssimulationen (CFD-Analysen) dar. Die Konstruktion und die FEM-Analysen erfolgen in enger Kooperation zwischen der TFH Berlin und der Abteilung Versuchstechnik und Entwicklung (VuE) des Fachbereichs 11 der TU Berlin; die Fertigung erfolgt durch die Werkstatt der VuE sowie qualifizierte Spezialfirmen. Die CFD-Analysen werden am TU-Institut für Schiffs- und Meerestechnik (ISM), Fachgebiet Meerestechnik, angefertigt. Mit ihnen sollen mögliche konstruktive Maßnahmen zur Verringerung des Strömungswiderstandes des Mobile Docker erkannt werden. Nach Umsetzung der Erkenntnisse soll dann die Bewegungsfähigkeit des Systems bei minimaler installierter Antriebsleistung gewährleistet werden können. Den Abschluss der Arbeiten und gleichfalls die Validierung der numerischen Ergebnisse werden umfangreiche experimentelle Untersuchungen mit der dann erstellten Großausführung im Versuchswassertank liefern.

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