TU intern - Juli 2000 - Internationales

Die Studierenden kommen aus aller Welt

Aufbaustudium Global Production Engineering an der TU Berlin


Global Production Engineering - ein internationaler Aufbaustudiengang für Jobs im Grenzbereich von Technik und Wirtschaft

Eine Antwort auf die Globalisierung der Märkte und von Unternehmen sowie der sich daraus ergebenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt gibt die TU Berlin mit dem vor zwei Jahren ins Leben gerufenen internationalen Aufbaustudiengang Global Production Engineering am Fachbereich Maschinenbau und Produktionstechnik, Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb.

Inzwischen ist der erste Jahrgang im vierten Semester und schließt das Aufbaustudium im Juli dieses Jahres ab. Kamen im Jahre 1998 fünfzehn Studierende aus China, Indonesien, Bangladesch, Jordanien, dem Irak und Bulgarien an die TU Berlin, um in diesem Modellstudiengang ihre Kenntnisse über Methoden und Techniken des Maschinenbaus zu erweitern und neue Aspekte des Technologietransfers auf einem globalisierten Markt kennen zu lernen, so waren es ein Jahr später schon 45 Studierende aus fünfzehn Ländern Europas, Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.

"Ich hatte immer den Traum, im Ausland zu studieren", so Laith Yousif aus dem Irak. Obwohl er für sich Berlin als Studienort gewählt hat, schränkt er ein, dass wohl viele Studierende vor allem deshalb nach Großbritannien und Amerika gehen, weil Deutschland den Bachelor-Abschluss in der Regel nicht anerkennt. Der große Zuspruch, dessen sich der Studiengang Global Production Engineering nun im zweiten Jahr erfreut, hat seinen Grund sicherlich auch in der Tatsache, dass der Bachelor eine der möglichen Studienvoraussetzungen ist.

Auch wenn besonders in den ersten beiden Semestern die meisten Lehrveranstaltungen auf Englisch angeboten werden, so sind die Studierenden doch im universitären Leben, im Praktikum und nicht zuletzt im Alltag von der deutschen Sprache und Kultur umgeben. "Die große Schwierigkeit war die deutsche Sprache. Aber ich war froh, dass vor Beginn des Studiums ein Intensivkurs angeboten wurde", erinnert sich Bailiang Zhang aus China, der 1998 nach Berlin gekommen ist. "Ich konnte noch nicht einmal die lateinischen Buchstaben, ganz zu schweigen von einfachen Wendungen der Alltagssprache." Ganz ähnlich äußern sich auch Manikarori und Benya Kasantikul, die jetzt im zweiten Semester an der TU Berlin Global Production Engineering studieren: "Der Intensivkurs hat nicht nur dazu beigetragen, unser Deutsch zu verbessern. Wir haben uns kennen gelernt und uns mit der Zeit besser verstanden."

Guoli Fang aus China schätzt an dem Studium in Berlin, dass er die Lehrveranstaltungen frei wählen kann, während es in seinem Heimatland in der Regel streng festgelegte Studienpläne gibt. Weniger begeistert ist er jedoch davon, dass der Unterricht an so vielen verschiedenen Orten stattfindet, zwischen denen man beträchtliche Wege zurückzulegen hat. "Es fällt auch auf", so Guoli, "dass die Kommunikation zwischen Professoren und Studierenden nicht so intensiv ist wie in China. In meinem Heimatland ist der Professor sowohl für die Vorlesungen als auch für die Übungen zuständig. Damit haben die Studierenden mehr Zeit dafür, ihre Fragen loszuwerden. Offenbar widmen sich deutsche Professoren stärker der Forschung."

Im Sommer dieses Jahres gehen die ersten Absolventen in ihre Heimatländer zurück. Dort werden sie am meisten von den Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet des Managements profitieren, ein Gebiet, das in ihren Heimatländern nicht angeboten wird. Per Internet wollen sie im Kontakt bleiben mit denen, die hier studieren. Und auch jenen, die im Herbst dieses Studium aufnehmen wollen, soll die Adresse http://www.gpe-berlin.de die Möglichkeit bieten, sich vorab über die Inhalte von Global Production Engineering zu informieren und Kontakte zu Lehrenden und Studierenden zu knüpfen.

Kathrin Herrmann

Infos zu Global Production Engineering unter http://www.ipk.fhg.de/kt/lehre/gpe.html


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