TU intern - Juli 2000 - Alumni

Weiterbildung:

Karriereziele in drei Monaten

Mentoring heißt das Zauberkonzept, das immer mehr Unternehmen auch in Deutschland als Methode der Personalentwicklung "entdecken". Die TU Berlin hat schon vor drei Jahren in Kooperation mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF) unter der Leitung der TU-Professorin Barbara Schaeffer-Hegel das Mentoring-Programm "Preparing Women to Lead!" entwickelt.

Unter Mentoring wird die one-to-one-Beziehung zwischen einer im Beruf erfahrenen Persönlichkeit (Mentor) und einer jungen Nachwuchskraft (Mentee) verstanden, in der der Mentor persönliche Verantwortung für die berufliche Entwicklung der Nachwuchskraft übernimmt. Ergebnisse, Erfahrungen und Zukunftsperspektiven nach drei Jahren "Preparing Women to Lead!" wurden Anfang Mai auf einer internationalen Fachkonferenz vorgestellt. Die positiven Erfahrungen mit dem Programm, das nun abgelaufen ist, werden konzeptionell weiterentwickelt und im kommenden Jahr in neuen Projekten aufgenommen.

In Belgien, Deutschland, Österreich und den Niederlanden vermittelte "Preparing Women to Lead!" ehrgeizigen Hochschulabsolventinnen dreimonatige Internships bei Mentorinnen aus Politik und Wirtschaft. "Über das Vorbild und den persönlichen Kontakt zu einer erfolgreichen weiblichen Führungskraft wollen wir junge Frauen ermutigen, Führungsverantwortung zu übernehmen", beschreibt Barbara Schaeffer-Hegel das Konzept.

Bei Daphné Lucas stimmten die Voraussetzungen und sie konnte für drei Monate Dr. Claudia Neusüß, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, zu Sitzungen, Tagungen und Veranstaltungen begleiten. Zu den bleibenden Erfahrungen gehören für Daphné Lucas die Beobachtung der Durchsetzungsstrategien ihrer Mentorin, die hilfreichen Tipps, das Feedback sowie die Einblicke in die Strukturen der Organisation, die sie gewonnen hat. "Ich bin Claudia Neusüß sehr dankbar, dass sie mich Menschen vorgestellt hat, die für meinen beruflichen Fortgang interessant sein könnten." so die Mentee, die ab Juni als Sachbearbeiterin bei einem MdB im Bereich Entwicklungspolitik arbeiten wird. Claudia Neusüß ist überzeugt, dass sich der zusätzliche Zeitaufwand, den sie als Mentorin investieren musste, auszahlt. "Durch die Nähe hat man die Möglichkeit den eigenen Arbeitsalltag zu reflektieren", beschreibt sie ihren Gewinn aus der Mentoring-Beziehung.

Die Reaktionen in der Stiftung auf "Preparing Women to Lead!" waren durchweg positiv. Insbesondere in Bezug auf die Begabtenförderung - eines der Kerngebiete der Stiftung - konnte das Programm Impulse geben. Vielleicht wird bald auch in der Heinrich-Böll-Stiftung Mentoring als Methode zur systematischen Förderung von Nachwuchskräften eingesetzt.

Babett Huwald

Ergebnisse, Erfahrungen und Perspektiven sind zum Abschluss von "Preparing Women to Lead!" veröffentlicht worden. Den Projektreport kann man sich ab Mitte Juli unter http://www.eaf-berlin.de als pdf-Datei herunterladen.


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