TU intern - Juli 2000 - Hochschulpolitik
"REFORMFACHHOCHSCHULEN" /mika/ Nach dem Erfolg
des Aktionsprogramms "Reform-Universitäten" wird
der Stifterverband
ab dem kommenden Jahr fünf besonders reformfreudige Fachhochschulen
drei Jahre lang mit insgesamt 3,15 Millionen DM fördern.
Obwohl sich die Reformdebatte bisher auf die Universitäten
konzentriert hat, besteht auch an den Fachhochschulen beträchtlicher
Reformbedarf. Die Defizite der Fachhochschulen liegen meist in
den Bereichen Hochschulmanagement, Betreuung von Studierenden
und Absolventen, Marketing, Drittmittelakquisition und in der
Zusammenarbeit mit mittleren und kleinen Unternehmen. Darüber
hinaus wird sich die Rolle der Fachhochschulen in den kommenden
Jahren durch die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen,
die Notwendigkeit zur raschen Einführung von Studiengängen
in Zukunftstechnologien, dem Zwang zur Profilbildung und dem Ausbau
der angewandten Forschung verändern. WWW: http://www.stifterverband.de
"REFORMLÄNDER" /mika/ Da engmaschige staatliche
Rahmensetzungen oftmals reformfreudige Hochschulen an ihren Vorhaben
hindern, müssen nicht nur die Hochschulen, sondern auch die
Länder in einen Reformwettbewerb treten. Um diesen zu befördern,
will der Stifterverband eine Studie zur Hochschulgesetzgebung
im Ländervergleich in Auftrag geben. Durch eine hochrangige
Expertenkommission soll dieser Vergleich angestellt werden. Als
Ergebnis wird ein Ranking der Länder vorgelegt und in einem
Workshop mit Länder- und Hochschulvertretern diskutiert.
WWW: http://www.stifterverband.de
JUNIORPROFESSUR /mika/ Laut den Empfehlungen der Expertenkommission
zur Hochschuldienstrechtsreform ist als Qualitätsvoraussetzung
für eine Lebenszeitprofessur an Universitäten die Einführung
einer befristeten Juniorprofessur geplant. Die Promotion als Vorbereitung
auf die Juniorprofessur soll grundsätzlich nach drei Jahren
abgeschlossen sein. Wird vor der Juniorprofessur eine Postdoc-Phase
durchlaufen, so dürfen Promotions- und Postdoc-Phase zusammen
nicht mehr als sechs Jahre betragen. Nach den ersten drei Jahren
wird eine Zwischenevaluation durchgeführt. Bei positiver
Bewertung wird die Juniorprofessur auf insgesamt sechs Jahre verlängert.
Bei negativer Evaluation scheiden Juniorprofessoren/innen nach
einem Auslaufjahr aus. Im Anschluß an eine Juniorprofessur
soll die Berufung auf eine Professur auf Dauer/Lebenszeit erfolgen.
Eine Berufung an derselben Hochschule ist möglich, wenn zu
Beginn der Juniorprofessur ein Hochschulwechsel erfolgt war. Mit
der Einführung der Juniorprofessur kann das Habilitationsverfahren
entfallen. WWW: http://www.bmbf.de
GEHOBENER DIENST /mika/ Nach dem Beschluss der Kultusminister
sollen künftig Fachhochschulabsolventen mit mindestens dreijähriger
Ausbildung beim Einstieg in den Öffentlichen Dienst grundsätzlich
gleiche Chancen eingeräumt werden. Damit wären erstmals
die Absolventen der Universitäten und der Fachhochschulen
gleichgestellt, ebenso auch die Abgänger aus den neuen Bachelor-
und Masterstudiengängen. Die einstellende Behörde soll
künftig je nach Eignung, Leistung und Befähigung sowie
den jeweiligen Anforderungen der Stelle über die Einordnung
in das Laufbahnrecht und damit über Bezahlung und weitere
Karrierechancen entscheiden. Bei der geplanten Einführung
der Bachelor- und Masterstudiengänge, die sowohl an Universitäten
als auch an Fachhochschulen angeboten werden, sollen die Bachelor-Absolventen
dem gehobenen, die Master-Absolventen dem höheren Dienst
zugeordnet werden. WWW: http://www.kmk.org
"SELBSTAUSWAHL DER STUDIERENDEN" /mika/ In einem
Modellversuch will die Universität Mannheim
trotz beträchtlicher rechtlicher Hürden ein System zur
Auswahl der Studierenden durch die Hochschule erproben. Zentraler
Bestandteil der Auswahlverfahren werden persönliche Gespräche
mit Interviewteams aus Professoren, Absolventen und Wirtschaftsvertretern
sein. Der Stifterverband, der die Selbstauswahl als ein zentrales
Element der Hochschulautonomie und damit der Hochschulreform sieht,
wird das Mannheimer Modellprojekt fördern. WWW: http://www.stifterverband.de
BAFÖG /mika/ Die Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) hat bekräftigt, dass sie eine grundlegende Strukturreform
der Ausbildungsförderung für notwendig hält. Um
eine Erhöhung der Gefördertenquote zu erreichen, hält
es die HRK für erforderlich, die Ausbildungsförderung
elternunabhängig zu gestalten. Darüber hinaus müsse
der abschreckende Effekt einer zu hohen Darlehensbelastung für
voll geförderte, also finanziell besonders unterstützungsbedürftige
Studierende reduziert werden und die Rückzahlungsmodalitäten
stärker als bisher an die finanzielle Leistungsfähigkeit
der Hochschulabsolventen gekoppelt werden. Die HRK ist außerdem
der Meinung, dass nicht oder teilweise geförderten Studierenden
die Möglichkeit eingeräumt werden müsse, Bildungskredite
in Anspruch zu nehmen, damit ihnen nicht aus finanziellen Gründen
ein Studium versagt bliebe, wenn sie keine oder unzureichende
elterliche Förderung erhalten. WWW: http://www.hrk.de
STUDENTISCHE BETEILIGUNG AM AKKREDITIERUNGSVERFAHREN /mika/
Im Rahmen seiner Sitzung am 15. Mai 2000 hat der Akkreditierungsrat
beschlossen, Studierende verstärkt an der Durchführung
von Akkreditierungsverfahren zu beteiligen. In Akkreditierungsverfahren
von Studiengängen, die dem Akkreditierungsrat auf Antrag
eines Bundeslandes direkt vorgelegt werden, will er Studierende
in die Gutachtergruppe aufnehmen. Zu diesem Zweck sollen interessierte,
sachlich und fachlich qualifizierte Studierende von den Bundesfachschaftstagungen,
des Landesastenkonferenzen, dem freien Zusammenschluss von Studierendenschaften,
dem Ostdeutschen Studierendenvertretungstreffen und den Studierendenverbänden
in einen Studierendenpool besetzt werden. Der Akkreditierungsrat
empfiehlt den Akkreditierungsagenturen die Mitwirkung von Studierenden
in den Gutachtergruppen nach dem gleichen Verfahren. WWW: http://www.akkreditierungsrat.de
ELEKTRONISCHE FORMULARE /mika/ Die Universität Heidelberg
stellt immer mehr elektronische Vorlagen für Formulare aller
Art im WWW bereit. So kommen Studierende an wichtige Anmeldeformulare
und Unterlagen heran, ohne dabei auf die Öffnungszeiten der
Studentensekretariate beschränkt zu sein. Über das Intranet
der Universität können Mitarbeiter auf Vorlagen von
der Auszahlungs- bis zur Umbuchungsordnung zugreifen. WWW: http://www.uni-heidelberg.de
STIFTUNGEN /mika/ Die Freie Universität Berlin
ist seit kurzem Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Der Bundesverband, der die Interessen der Stiftungen in Deutschland
vertritt, setzt sich dafür ein, dass die Stiftungen ihre
Aufgaben und Anliegen auch in Zukunft wahrnehmen und verwirklichen
können und die Rahmenbedingungen im Stiftungs- und Stiftungssteuerrecht
verbessert werden. Mit dem Beitritt in den Verband möchte
die FU Berlin einerseits den Stiftungsgedanken fördern und
andererseits Kontakt zu weiteren Stiftern finden. WWW: http://www.stiftungen.org
Leserbriefe
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