TU intern - Juli 2000 - Hochschulpolitik

Zukunftsfonds:

Weitere Weichen gestellt

Berliner Forschungs- und Technologieschwerpunkte sollen zu international konkurrenzfähigen Kompetenzzentren ausgebaut werden, so Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner. Für die Förderung innovativer Projekte sind inzwischen weitere Weichen gestellt worden. Die Senatsmittel für den Berliner Zukunftsfond sollen künftig von der Technologiestiftung TSB verwaltet werden.

Von Zukunft war in den ersten Wochen nach der Bildung der Koalition aus CDU und SPD in Berlin viel die Rede. Nach einigem Hin und Her verständigte sich der Senat Ende Januar 2000 auf die Einrichtung eines hochrangig besetzten Technologie- und Innovationsrates, der über die Verwendung der aus der Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe gespeisten Summe von 310 Millionen Mark entscheiden soll. Diese Mittel speisen den sogenannten Zukunftsfonds, aus dem innovative Projekte vor allem aus den Bereichen Biotechnologie und Medizintechnik, Verkehrstechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnik gefördert werden sollen. Dabei sollen Wissenschaft und Wirtschaft eine stärkere Vernetzung eingehen. Auch die Universitäten können sich um die Mittel für technologieorientierte Projekte bewerben. Träger dieses Fonds ist die Technologiestiftung Berlin (TSB). Der Technologie- und Innovationsrat, der zugleich Beirat des Kuratoriums der TSB ist, hat nun erste Empfehlungen zur Verwendung von Mitteln aus dem Zukunftsfond ausgesprochen.

Der Beirat empfiehlt dem Land Berlin, die Mittel des Zukunftsfonds in das Eigentum der TSB zu übertragen. Die Verfügungsrechte über dieses Sondervermögen sollen beim Kuratorium und dem Vorstand der TSB liegen. Die Anlagepolitik soll durch die Investitionsbank Berlin (IBB) entsprechend den Erfordernissen und der Struktur der Vorhabensförderung gestaltet werden.

Das Anforderungsprofil an Innovationsprojekte des Zukunftsfonds ist hoch: Sie müssen internationale Forschungskompetenzen in Berlin bündeln oder in der Stadt verfügbar machen, die zur jeweiligen Problemlösung erforderlichen wissenschaftlichen und/oder technischen Grundlagen schaffen, mehrere Technologien kombinieren oder eine Technologie in verschiedene Anwendungsbereiche einbinden. Des Weiteren sollen sie Aspekte der Ausbildung und Qualifizierung für neue Technologien berücksichtigen, möglichst viele Stufen der Wertschöpfungskette einschließen, zum Aufbau nachhaltiger, leistungsfähiger und sich selbst tragender Strukturen beitragen und nach Möglichkeit zu Rückflüssen an den Fonds führen. Die Förderung soll solchen Projekten zugute kommen, die möglichst viele der genannten Kriterien erfüllen. Über die genauen Modalitäten der Mittelvergabe muss noch entschieden werden.

Der Beirat geht von Mittelabflüssen von rund 5 Millionen Mark im Jahr 2000, von 30 Millionen Mark im Jahr 2001, von 50 Millionen Mark 2002 und je 50 Millionen Mark für die Folgejahre aus. Die Anlagepolitik für die Fondsmittel soll so gestaltet werden, dass entsprechende Mittel bei Bedarf zur Verfügung stehen. Es wird ein payout des Fonds in fünf bis sieben Jahren erwartet, durch Rückflüsse der geförderten Projekte soll aber ein Kapitalstock für eine dauerhafte Förderung aufgebaut werden. Trotz dieses zu erhaltenden Sockelbetrags rechnet der Beirat damit, dass das Land Berlin den Fonds aus weiteren Privatisierungserlösen aufstockt.

Thomas Schulz

Auskünfte zum Zukunftsfond gibt die Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin, Fasanenstr. 85, 10623 Berlin, Tel.: 46 30 25 00


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