Buchtipp

TU intern fragt Menschen in der Uni, was sie gerne lesen. Heute: Silke Stöver, Präparatorin am Institut für Angewandte Geowissenschaften

Johanna von Ingelheim, im Jahre 814 geboren, verspürt schon in ihrer Jugend, dass sie mehr möchte als das zu ihrer Zeit übliche Frauenschicksal zu durchleben. Ihr Leben ist geprägt von der Zerrissenheit zwischen Heiden- und Christentum und ihrem Kampf um Wissen, das ihr nicht zugestanden wird. Durch einen Zufall erhält sie gegen jede Sitte eine fundierte heilkundliche und philosophische Ausbildung. Sie beschließt nach einigen Abenteuern, als Mann verkleidet ins Kloster Fulda zu gehen. Dort kann sie ihre Studien weiterführen und erhält eine Ausbildung als Medicus. Als sie selbst schwer erkrankt, flieht sie aus dem Kloster zu Freunden. Wieder äußeren Zwängen folgend beschließt Johanna nach Rom zu gehen. Dort wird sie aufgrund ihrer überragenden medizinischen Kenntnisse zum Leibarzt von Papst Sergius ernannt. Selbst nach dessen Tod bleibt sie als Minister im Gefolge von Papst Leo und wird nach seinem Tod zum Papst Johannes Anglicus ernannt. "Die Päpstin" entwirft ein anschauliches und farbenprächtiges Bild des mittelalterlichen Europas.

Donna Woolfolk Cross: Die Päpstin, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin, 19,90 DM

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