TU intern - Juni 2000 - Internationales
Ohne Englisch geht es nicht
Wussten Sie, dass der Begriff Laser eine Abkürzung aus dem
Englischen ist und für "light amplification by stimulated
emission of radiation" steht? Nein, werden viele möglicherweise
sagen, dabei ist Laser nur einer von vielen wissenschaftlichen
Begriffen, der in den USA geprägt worden ist und heute auch
in Deutschland ohne Übersetzung verwendet wird. Englisch
ist heute Wissenschaftssprache, und für Studierende wird
es immer wichtiger, sich diese bereits im Studium anzueignen.
Der Fachbereich Physik
der TU Berlin bietet seinen Studierenden bereits mehrere englischsprachige
Lehrveranstaltungen an.
Während bis zum zweiten Weltkrieg Deutsch die wissenschaftliche
Fachsprache war, hat sich heute Englisch durchgesetzt. Das gilt
in besonderem Maße für das Fach Physik. Während
des Zweiten Weltkrieges nämlich sind viele Physiker von Europa
nach Amerika ausgewandert, wo die Physik noch heute ihren Schwerpunkt
hat. Nahezu alle deutschen Spitzenwissenschaftler haben einige
Jahre in amerikanischen Labors gearbeitet und pflegen die aufgebauten
Kontakte durch regelmäßige Gastaufenthalte und Konferenzbesuche.
Schon die Studierenden in den ersten Semestern lernen mechanische
Grundgrößen in englischer Schreibweise, vielleicht
ohne dies bewusst wahrzunehmen. Für "Kraft" z.
B. wurde früher das Symbol "K" verwendet, heute
ist dafür das Kürzel "F" für "force"
gebräuchlich. Die Physikstudenten lernen so nebenbei das
Grundvokabular der internationalen Fachsprache. Doch das reicht
heute bei weitem nicht aus. Sie sollten durch weitere praktische
Übungen das Englische in Schrift und Wort ausbauen. Der Fachbereich
Physik der TU Berlin bietet deshalb einige englischsprachige Vorlesungen
und Seminare an.
Besondere Bedeutung gewinnt die englische Sprache im Aufbaustudium,
das zur Promotion führt. Hier sind englische Sprachkenntnisse
zum Literaturstudium und zur Teilnahme an Fachkongressen unerlässlich.
Vorträge werden nur noch selten auf Deutsch gehalten, so
dass die Doktoranden von ihren Professoren eine entsprechende
sprachliche Betreuung auf Englisch erhalten, auch bei der gemeinsamen
Ausarbeitung von Veröffentlichungen. Physikalische Dissertationen
und Promotionsprüfungen sind auch in englischer Sprache möglich,
besonders für ausländische Doktoranden.
Auch die geplante Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen
unterstreicht die Bedeutung der angelsächsischen Fachsprache
als Teil des anglo-amerikanischen Bildungssystems. Den deutschen
Physikern und Studierenden bleibt daher gar keine andere Wahl,
als sich entsprechende Sprachkenntnisse anzueignen, um im internationalen
wissenschaftlichen Wettbewerb zu bestehen. Englische Sprachbeherrschung
ist ebenso wichtig wie Informatik- und Softwarekenntnisse und
erleichtert diese ebenfalls.
Prof. Hans Joachim Eichler
Informationen zu den englischsprachigen Lehrveranstaltungen am
Fachbereich Physik gibt es unter 314-2 46 49 oder -2 22 02
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