TU intern - Juni 2000 - Internationales

TU-Studierende bauen für Indiogemeinden


Holzhäuser für Indios in der mexikanischen Provinz

Seit drei Jahren bauen Studierende des Fachbereichs Architektur der TU Berlin Häuser für abgelegene Indiogemeinden der mexikanischen Provinz Oaxaca. Jeweils in den Wintersemesterferien reist eine Gruppe in mexikanische Bergdörfer mit dem Ziel, Anstoß zur Selbsthilfe zu geben und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der verarmten Dorfbewohner nachhaltig zu verbessern. In vorbereitenden Seminaren zusammen mit dem Fachgebiet Tragwerkslehre werden die Gebäude entworfen sowie Baumaterialien und Werkzeuge organisiert.

Das Projekt geht auf die Initiative von zwei Studierenden der TU Berlin zurück, die 1998 drei Lehmhäuser für Witwen gebaut und eine Dachziegelwerkstatt für eine Frauenkooperative eingerichtet haben. 1999 reiste eine Gruppe von 22 Studierenden unter der Leitung von Prof. Ingrid Goetz vom Institut für Entwerfen, Baukonstruktion und Gebäudekunde nach Mexiko und baute mit fünf Studierenden der UNAM Mexico City unter anderem drei Gemeinschaftshäuser in den Dörfern Talea, Rio Humo und El Venado (siehe auch TU intern 6/1999).

In den zurückliegenden Semesterferien nahmen 35 Studierende der TU Berlin und fünf mexikanische Studierende an dem Projekt von Prof. Ingrid Goetz teil. Gebaut wurden zwei Kirchen und eine weitere Dachziegelwerkstatt. Ein Schreinerkurs für 22 Bewohner aus abgelegenen Dörfern in der Umgebung von Textitlan sollte den jungen Teilnehmern die Chance bieten, ein Handwerk zu erlernen, um sich damit später den Lebensunterhalt verdienen zu können.

Eine neue Dimension erhielt der diesjährige Aufenthalt durch die offizielle Anerkennung und finanzielle Unterstützung der geplanten Arbeit durch den Gouverneur und den Erzbischof von Oaxaca sowie den deutschen Botschafter in Mexiko. Außerdem wurde das Projekt finanziell unterstützt durch Adveniat, den Marie-Schlei-Verein, das Lateinamerika-Zentrum, Privat- und Firmenspenden, die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin und durch den Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Für das kommende Jahr ist der Bau einer Kirche, erdbebensicherer Lehmhäuser und eines Gemeindezentrums sowie der Umbau eines stillgelegten Bahnhofes in eine Rot-Kreuz-Station geplant.

tui

Wer sich für das Projekt interessiert, kann vom 30. Juni bis 15. Oktober 2000 die Ausstellung "Studenten bauen in Mexiko" im Architekturgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, besuchen. Zur Eröffnung am Freitag, dem 30. Juni 2000, um 16.00 Uhr, Raum A 151, werden Studierende über ihre Erfahrungen in Mexiko berichten. Weitere Infos: Prof. Ingrid Goetz, Tel.: 314-2 18 69.


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        Juni 2000


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