TU intern - Juni 2000 - Aktuelles

Berufsaussichten sind sekundär

Das Hochschul-Ranking macht seit rund zehn Jahren auch in Deutschland Schule. Gerade haben das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und der "Stern" ihren neuen Studienführer "start" vorgelegt, in dem die Ingenieurwissenschaften auf dem Prüfstand stehen. Doch spielen Rankings bei der Wahl der Hochschule eine so große Rolle? Bei der Wahl eines Studienfaches sind spätere Berufsaussichten jedenfalls immer weniger ausschlaggebend - die persönlichen Neigungen stehen im Vordergrund. TU intern fragte Schülerinnen und Schüler auf den Schüler-Infotagen an der TU Berlin, nach welchen Gesichtspunkten sie Studienfach und Hochschule auswählen.

Lennart Grenz,
Wehrdienstleistender
Ich werde das studieren, was mir am besten liegt. Mit Biochemie bin ich an der TU Berlin sicher an der richtigen Adresse. Berufsaussichten spielen für mich bei der Wahl des Faches eigentlich keine Rolle. Denn wie der Arbeitsmarkt in fünf Jahren aussieht, lässt sich wohl kaum vorhersagen. Sicher ist nur, dass er sich dann, wenn ich mein Studium abgeschlossen haben werde, wieder grundlegend verändert haben wird. An der TU würde ich gerne studieren, weil auch ein großer Teil meiner Freunde hier eingeschrieben ist.
Stefanie Hammer,
12. Klasse,
Fürstenberger Gymnasium in Eisenhüttenstadt
Für die Wahl eines Studienganges spielt sowohl das Interesse an der Fachrichtung als auch die Frage nach den Zukunftschancen eine entscheidende Rolle. Beides gehört ja irgendwie eng zusammen. Was die Universität betrifft, gefällt mir beispielsweise die Atmosphäre hier an der TU Berlin ganz gut, jedenfalls nach den ersten Eindrücken hier. Natürlich habe ich mich auch umgehört, welche Universität in Berlin welchen Ruf genießt. Da kam die TU eigentlich immer ganz gut bei weg.
Eva Salamo,
13. Klasse,
Georg-Herwig-Gymnasium
Ich achte schon darauf, mit welchem Fach man welche Berufsaussichten hat. Was nützt mir ein Studium, wenn ich damit später nichts anfangen kann bzw. keinen Job finde? Natürlich ist das Interesse an den in Frage kommenden Fächern nicht ausgeblendet.
Marco Zech,
12. Klasse,
Zweite Gesamtschule Zehlendorf
Zunächst einmal habe ich mich bei Freunden erkundigt, was und wo die so studieren. Meine Wahl des Studienfaches wird sich an meinen Interessen orientieren, an dem, was mir Spaß macht. Nach dem Arbeitsmarkt sollte man sich jedenfalls nicht in erster Linie richten; der verändert sich einfach viel zu schnell. Was die Universität betrifft, gucke ich auch auf ihre internationale Ausrichtung. Die TU Berlin scheint mir da einen ganz guten Ruf zu haben.
Hendrik Grosser,
13. Klasse,
Schiller-Gymnasium
Ich würde gerne Naturwissenschaften studieren und habe mich sowohl hier auf dem Schüler-Infotag als auch im Internet über die Möglichkeiten in Berlin informiert. Natürlich ist meine Wahl des Studienfaches auch von den Berufsaussichten abhängig, aber im Vordergrund steht doch das Interesse am Fach. Die Wahl der Universität wird in erster Linie von dem Angebot beeinflusst.
Jan-Paul Bach,
Zivildienstleistender
Interesse an einem Fach und Berufsaussichten kollidieren bei mir. Da mein Vater eine Firma hat, in der ich schon jetzt mitarbeite und für die Zeit meines Studiums fest eingeplant bin, werde ich wohl das studieren, was mir für meine Arbeit in der väterlichen Firma am meisten bringt. Von mir selber einmal abgesehen glaube ich schon, dass bei der Studienfachwahl das Interesse im Vordergrund steht und erst an zweiter Stelle die Berufsaussichten eine Rolle spielen.
Stefan Müller,
Zivildienstleistender
Ich überlege gerade, ob ich an einer Fachhochschule oder an einer Universität studieren soll. Dabei kommt es darauf an, wie die jeweiligen Abschlüsse von der Wirtschaft aufgenommen werden. Ich habe zwar gehört, dass Unternehmen da keine so großen Unterschiede machen, aber bei der Frage des Einkommens spielt der Abschluss wohl doch eine Rolle. Davon einmal abgesehen werde ich die Wahl der Hochschule davon abhängig machen, in welche Richtung man sich im Hauptstudium spezialisieren kann und mit welchen anderen Universitäten vor allem im Ausland Austauschmöglichkeiten bestehen. Was die Wahl des Faches betrifft, werde ich aber ganz klar meinen Interessen nachgehen.
Miriam Rudolf,
12. Klasse,
Anna-Freud-Gymnasium
Ich werde studieren, was mir vom Fach her gefällt. Ich kann mir nicht vorstellen, später in einem Bereich zu arbeiten, der mir fachlich fern liegt und keinen Spaß macht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich noch keine genaue Vorstellung davon habe, was ich studieren und später einmal gerne machen möchte. Für die Wahl der Universität ist ausschlaggebend, wie die Professoren in ihren Vorlesungen den Stoff präsentieren, wie sie auf Fragen eingehen. Des weiteren ist mir die Atmosphäre an der Universität wichtig.


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