TU intern - Mai 2000 - Alumni
Biotechnologie, Modellrakete und japanische Schiebetüren
Die "ActinoDrugs" haben bei der zweiten Stufe des Businessplan-Wettbewerbs
gewonnen |
TU-Absolventen und Absolventinnen waren bei der zweiten Stufe
des Berliner Businessplan-Wettbewerbs Berlin Brandenburg
(BPW) unter den Preisträgern gut vertreten. Von den insgesamt
zehn Geschäftsideen, die ausgezeichnet wurden, kommen vier
von der TU Berlin.
Am besten abgeschnitten hat Dr. Ulrich Keller mit seinen Kollegen
Dr. Rico Berger, Dr. Frank Pfennig, Dr. Nicolas Grammel und Dr.
Florian Schauwecker. Sie kommen alle vom Max-Volmer-Institut für
Biochemie und befinden sich gerade in der Gründungsphase
ihrer Firma ActinoDrug Pharmaceuticals. Das Biotechnologieunternehmen
hilft der Pharmaindustrie bei der ständigen Suche nach neuen
Wirkstoffen. Actino Drug ist in der Lage, Grundbausteine natürlicher
Wirkstoffe mit biotechnologischen Methoden neu zu verknüpfen.
Die Wissenschaftler und Firmengründer können so der
Pharmaindustrie aus Naturstoffen abgeleitete Verbindungen zur
Verfügung stellen, die als Wirkstoffe in Medikamenten unverzichtbar
sind. Ein anderes Marktsegment für die Biotechnologen soll
in der Auftragsforschung liegen. Die Ausgründung aus der
TU Berlin läuft zur Zeit auf vollen Touren - geplant ist,
dass ActinoDrug seine Labor- und Büroräume im Umwelttechnologiezentrum
(UTZ) in Berlin Adlershof einrichtet.
Aus einem ganz anderen Bereich stammt die Idee von Ralf Schäfer
und seinen Kommilitonen von der TU Berlin bzw. von der FU Berlin.
Der Luft- und Raumfahrtstudent und sein Team haben eine Hybridrakete
entwickelt, die als Spielzeug im Modellformat für technisch
interessierte Modellbauer auf dem Markt angeboten werden soll.
Antares heißt das Team, das das Flugobjekt entwickelt hat,
das durch seinen Aufbau einfach und sicher zu handhaben ist und
somit für Amateure geeignet sein soll.
Frank Steyer, Wirtschaftsingenieur von der TU Berlin, dagegen
möchte seinen Kunden in Zukunft den Gang zum Lebensmittelladen
ersparen und möchte daher die "Bequemkaufen Lieferservice
AG" gründen. Die Kunden können online ihre Einkäufe
erledigen und bekommen die Ware geliefert. Worin sich sein Konzept
von der starken Konkurrenz in diesem Bereich unterscheidet, hält
er vorerst noch etwas geheim. Sein Ziel ist es jedoch innerhalb
der nächsten Jahre Filialen in allen deutschen Großstädten
aufzubauen. Zur Zeit sucht der Firmengründer noch Mitstreiter
und Risikokapitalgeber, um die nötigen Mittel für den
Aufbau des Unternehmens einzuwerben.
Am exotischsten klingt die Geschäftsidee von Peter Oppermann.
Er hat sich mit seinem Shoji-Atelier auf die Maßanfertigung
von japanischen Schiebetüren spezialisiert. Studiert hat
Peter Oppermann Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Qualitätsmanagement.
Nach seinem Studium hat er jedoch nicht die klassische Ingenieurlaufbahn
eingeschlagen, sondern sich vorgenommen, als Einzelunternehmer
japanische Schiebetüren, die sich z.B. als Raumteiler, Fensterverkleidung,
als Schrankfronten oder Lichtobjekte eignen, in Maßanfertigung
herzustellen. Diese Art der Innenraumgestaltung konnte Peter Oppermann
in den letzten Jahren erfolgreich vermarkten. Nun strebt er eine
Ausdehnung seiner Tätigkeiten an. Sein Shoji Atelier wurde
im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs Berlin Brandenburg mit
dem Marketing Sonderpreis im Wert von 6000 DM von JazzRadio ausgezeichnet.
In diesem Jahr haben von 250 gestarteten Teams 136 mit 195 Teilnehmerinnen
und Teilnehmern an der zweiten Stufe des Businessplan-Wettbewerbs
teilgenommen. Jede der zehn ausgezeichneten Geschäftsideen
erhielt ein Preisgeld in Höhe von 2000 DM. Organisiert wird
der Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg von der Investitionsbank
Berlin (IBB) und der Vereinigung der Unternehmensverbände
in Berlin und Brandenburg e.V. (UvB). Ging es bei der bestandenen
zweiten Runde um die Ausschöpfung des Marktpotenzials, müssen
die Teams, die an der dritten Runde teilnehmen mit dem vollständigen
Geschäftskonzept die Jury überzeugen. Für die Gewinner
der dritten Stufe, die am 15. 6. 2000 prämiert werden, winkt
ein Preisgeld in Höhe von 20000 DM.
Bettina Weniger
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