TU intern - Mai 2000 - Vermischtes

Buchtipp

TU intern fragt Menschen in der Uni, welche Bücher sie gerne lesen. Heute: Ursula Weiß, persönliche Referentin des Präsidenten

Vielleicht überflüssig, ein Buch zu empfehlen, das seit Jahren zu den Verkaufsschlagern zählt: "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny. Aber wer könnte schon einer Geschichte mit diesem Anfang widerstehen: "John Franklin war schon zehn Jahre alt und noch immer so langsam, dass er keinen Ball fangen konnte." Diese Eigenschaft macht John zur Zielscheibe von Spott und Hänseleien, die ihn jedoch nicht von seinem Traum abbringen können: zur See zu fahren. Dass ihn seine Art des Wahrnehmens und Handelns für das Leben auf See - zumal auf einem englischen Kriegsschiff Anfang des 19. Jahrhunderts - nicht gerade prädestiniert, liegt auf der Hand. Trotz seiner Langsamkeit verschafft er sich Respekt und lehrt die "Schnellen", seine Fähigkeiten zu schätzen. Das Erlebnis von Krieg und Sterben bei Trafalgar hinterlässt allerdings Spuren, die sich nur langsam während einer friedlichen Forschungsmission, einer Entdeckungsreise ins Polargebiet, verwischen. Nach einem Zwischenspiel als Gouverneur einer Strafkolonie in Tasmanien bricht er zu seiner letzten Reise in die Arktis auf ... Anregende Lektüre auch für Sommertage.

Sten Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit, Piper Verlag, München/Zürich, 18.90 DM


Leserbriefe

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