TU intern - Mai 2000 - Expo 2000

Die Expo 2000 findet nicht nur in Hannover statt

Die Expo 2000 - so wollen es ihre Macher - ist überall, wo Menschen Ideen für die Zukunft entwickeln und umsetzen. Auch die Stadt Berlin fungiert während der Weltausstellung als "externer Pavillon". Zu den klassischen "Säulen" von Weltausstellungen - den Teilnehmerpavillons und dem Kulturprogramm - treten in diesem Jahr rund 700 weltweite Projekte hinzu. Berlin und Brandenburg bieten während der Expo 2000 46 dezentrale Anlaufstellen an. Sie alle stehen - wie die Schau in Hannover - unter dem Motto "Mensch - Natur - Technik" und dem aus der Agenda 21 hergeleiteten Anspruch, Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert zu zeigen.

Eines der vielen konkreten Beispiele wird in Berlin vom Interdisziplinären Forschungsverbund Wasserforschung e.V. - angesiedelt an der Technischen Universität Berlin - gestaltet. Ziel des Verbundes ist es, den wissenschaftlichen Austausch in der Region Berlin-Brandenburg auf dem Gebiet der "Wasserforschung" zu intensivieren und gemeinsame Forschungsaktivitäten anzuregen.

Das Expo-Projekt "Nachhaltiges Wassermanagement" wird im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung von Berliner Expo-Projekten "Wasser in der Stadt" gezeigt. Die von den Berliner Wasserbetrieben gesponsorte Ausstellung soll vor einer breiten Öffentlichkeit das komplexe System der Wasserwirtschaft mit allen konkurrierenden Nutzungsansprüchen an das Wasser (Ökosysteme, Freizeit und Erholung, Binnenschifffahrt, Wasserver- und entsorgung) thematisieren. Auch wird sie die im Sinne von nachhaltiger Entwicklung notwendigen Maßnahmen zur Diskussion stellen, da immer noch unterschiedliche Auffassungen zu den politischen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen an Nachhaltigkeit bestehen.

Wasserwirtschaftliche Zielvorgaben können - und das zeigt die Praxis ganz deutlich - über ganz unterschiedliche technische Wege realisiert werden. Für Entscheidungsträger in diesem Bereich ist es aufgrund der Komplexität der zur Auswahl stehenden Lösungsvarianten oft nicht möglich, objektiv zwischen einzelnen Alternativen abzuwägen. Besonders relevant wird eine Hilfestellung vor allem dann, wenn neben betriebswirtschaftlichen Randbedingungen auch die Integration ökologischer und sozialer Belange gefordert wird. Im Rahmen eines zur Zeit durchgeführten Forschungsvorhabens, an dem auch die Technische Universität Berlin mit einzelnen Partnern beteiligt ist, geht es darum, in diesem Kontext ein Verfahren zu entwickeln, das wasserwirtschaftliche Akteure bei der Entscheidungsfindung und Bewertung wasserwirtschaftlicher Planungen unterstützen soll.

In der Ausstellung in der Rummelsburger Bucht werden die Probleme der konkurrierenden Nutzungsansprüche an Wasser und Gewässer am Beispiel Berlins thematisiert und Zwischenergebnisse der Entwicklungsarbeiten vorgestellt.

Stefanie Terp

Am 13. und 14. April 2000 fand im Ernst-Reuter-Haus das diesjährige Symposium Wasserforschung zu dem Thema "Chemische Stressfaktoren in aquatischen Systemen" statt, das vom Interdisziplinären Forschungsverbund Wasserforschung e. V. - Trägerverein ist die TU Berlin -, dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Kooperation mit der GEO Agentur Berlin Brandenburg veranstaltet wurde. Die Thematik stieß auf sehr großes Interesse: rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Umwelt, Wasserchemie, Biologie und Geowissenschaften nahmen an der interdisziplinären Veranstaltung teil. Das Symposium hat eindeutig aufgezeigt, dass Berlin nicht nurProbleme thematisieren, sondern auch zahlreiche Lösungen anbieten kann.

Der Tagungsband ist in der Schriftenreihe Wasserforschung, Band 6, erschienen. Preis: 40 DM. Bezug über Wasserforschung e.V., Fax: (030) 31 50 82 22, E-Mail: wasserforschung@tu-berlin.de.


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