TU intern - Mai 2000 - Forschung
Neu bewilligt
FETTSÄUREN /tui/ Ein Bedarf für langkettige Fettsäuren,
so genannte essentielle Fettsäuren, ist u.a durch die bekannte
positive Wirkung dieser Stoffe auf das Herz- und Blutgefäßsystem
(Herzinfarkt und Gefäßerkrankungspropylaxe) in der
pharmazeutischen Industrie gegeben. Ein Zusatz der Omega-3-Fettsäure
Docosahexaensäure (DHA) in Säuglings- und Babynahrung
wurde beispielsweise von einer Expertenkommission der WHO und
FAO der Vereinten Nationen augrund der zu erwartenden positiven
Auswirkungen auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten
des Gehirns und des Nervensystems empfohlen. Die bisher meist
verwendetet Quelle von DHA stellt Fischöl dar. Da die Fische
ebenso wie der Mensch die Fettsäuren über die Nahrung
in Form von Mikroalgen aufnehmen und nicht selbst synthetisieren,
ist es sinnvoll, diese Organismen direkt als Quelle zu nutzen.
Im Rahmen eines vom AiF geförderten Forschungsvorhabens "Untersuchungen
der Kombination von Licht und organischen Substraten auf Wachstum
und Produktbildung aquatischer Mikroorganismen am Beispiel der
Docosahexaensäure" werden im Fachgebiet Bioverfahrenstechnik
der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Rainer
Buchholz die Grundlagen für eine optimierte wirtschaftliche
Produktion der Fettsäure DHA mit Mikroalgen geschaffen.
INTERDISZIPLINÄRE INGENIEURWISSENSCHAFTEN /mika/ Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft
hat die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs mit dem Titel
"stochastische Modellierung und quantitative Analyse großer
Systeme in den Ingenieurwissenschaften" an der TU Berlin
beschlossen. Die Förderung beginnt am 1. Oktober 2000 und
ist zunächst auf drei Jahre befristet. Insgesamt werden dafür
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund 1,25 Millionen DM
zur Verfügung gestellt. Thema des Graduiertenkollegs ist
die Abbildung und Untersuchung komplexer technischer Systeme.
Typische Anwendungen finden sich in den Bereichen Kommunikationstechnik
(z. B. Netzwerkverbindungen), Produktionstechnik (z. B. Fertigungsanlagen)
sowie Transport- und Verkehrstechnik (z. B. das Busnetz der BVG
oder Straßenkreuzungen). Die aus den Anwendungsgebieten
stammenden Problemstellungen werden mit Methoden der Informatik
und Mathematik bearbeitet. So sollen beispielsweise Fragen der
Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit in Systemen durch
gemeinsame interdisziplinäre Forschungsanstrengungen der
beteiligten Fachgebiete beantwortet werden. Die Entwicklung und
Anwendung von Methoden zur Abbildung und Untersuchung solcher
großen aus den Ingenieurwissenschaften stammenden Systeme
kann heute nicht mehr von einer Wissenschaftsdisziplin allein
geleistet werden.
Leserbriefe |