TU intern - Mai 2000 - Aktuelles

Semtix-Tauziehen geht weiter

Die Ankündigung, es werde im Wintersemester endlich ein Semesterticket geben, war verfrüht. Da hatten die Verhandlungsführer der Studierenden, die unter dem Namen "Semtix" auftreten, wohl doch zu optimistisch in die Zukunft geblickt. Dabei schien eine Einigung in greifbarer Nähe.

Immerhin: Man bewegt sich aufeinander zu. Das hat die erste Verhandlungsrunde Ende April gezeigt, bei der der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und alle beteiligten Verkehrsunternehmen an einem Tisch saßen. Gegenstand der Verhandlungen waren die Vertragsbedingungen; über die strittige Frage des Leistungsumfanges des Tickets wurde nicht gesprochen. Außen vor blieb auch die Frage, zu welchem Preis und für welches Tarifgebiet das Semesterticket eingeführt werden soll.

Zur Erinnerung: Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und SPD für ein Semesterticket ausgesprochen. In Verhandlungen mit den Verkehrsbetrieben und dem VBB konnte Peter Strieder, Senator für Stadtentwicklung, einen Preis von 215 Mark und eine Gültigkeit im Berliner Tarifbereich ABC durchsetzen. "Die Politik hat versagt", so Florian Böhm, der für Semtix verhandelt. Und der bleibt hart. Während sich BVG und Peter Strieder einig sind, fordert Semtix weiterhin, dass das Semesterticket für den VBB gelten müsse.

Die starre Haltung der Semtix-Gruppe hat schon mehrfach zu bissigen Kommentaren herausgefordert. Kürzlich wurde Florian Böhm vom Berliner "Tagesspiegel" als "Bremser" attackiert. Doch der nimmt es ganz gelassen. "Bei so einem hohen Preis muss die Leistung stimmen. Ansonsten werden die Studenten nicht zustimmen." Hoffentlich täuscht er sich da nicht.

Das Studierendenparlament der Humboldt-Universität signalisierte derweil Kompromissbereitschaft und wagte sich mit einer konkreten Alternative vor: 180 Mark für die Zonen ABC. Zu diesem Vorschlag hat sich die BVG noch nicht geäußert. Was auch immer bei den nächsten Verhandlungsrunden herauskommen wird, das Semesterticket gibt es nun frühestens zum Sommersemester 2001.

Thomas Schulz


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