TU intern - November 2000 - Vermischtes
Das Allerletzte
Alles kann süchtig machen
Reine körperliche Betätigungen, ja sogar Handlungen,
bei denen außer Hirn und Hand nichts beteiligt ist, können
ebenso süchtig machen wie Alkohol oder Rauschgift. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der Universität Bremen,
wie "New Scientist" jetzt in seiner neuesten Ausgabe
berichtet.
Nun wissen wir es: Unser Körper ist tückischer als wir
bisher dachten. Überall, in jeder Situation stellt er uns
auf die Probe. Nicht nur Nikotin, Wodka oder Kokain führen
in den körperlichen Verfall, sondern auch so harmlose Betätigungen
wie Gartenarbeit oder Fußballspielen könnten die schlimmsten
Folgen für unseren Lebenslauf haben. Das Schicksal von Christoph
Daum, Ex-Teamchef von Leverkusen, muss man nun unter einem anderen
Licht sehen. Gefährdet sind aber auch alle jene Büroarbeiter,
die regelmäßig Hirn und Hand für ihren Arbeitgeber
anlegen, erst recht den fleißigen Hausmann, der mit Inbrunst
das Geschirr poliert.
Doch welchen Ausweg gibt es für unsere Gesellschaft? Die
Suchtgefahr bannt man nur mit Entzug. Mit Entzug des Bügeleisens
oder des Computers vielleicht. Umschichtung wird neben der vielbeschworenen
Globalisierung künftig zum wichtigsten Schlagwort werden.
Die, die tagein tagaus ihre Computertastatur malträtieren,
werden ihre New-Economy-Firmen scharenweise verlassen müssen.
Die Arbeitnehmer der Old Economy müssen ihre Werkbänke
räumen. Vom Büro in die Produktion und umgekehrt. Solch
eine Bewegung ist zumindest in einem Teil unseres Landes ja nicht
unbekannt. Vielleicht könnte man diese logistischen Erfahrungen
für die Zukunft nutzen.
stt
Leserbriefe
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