TU intern - November 2000 - Die neue TU
Große Zufriedenheit
TU intern unter der Lupe
Dahinter steckt immer ein gut informierter Kopf |
Wenn das mal kein Grund zur Freude ist: Nicht nur, dass die
gute alte TU intern zum Objekt wissenschaftlichen Erkenntnisdrangs
geworden ist - das Hochschuljournal der TU Berlin hat dabei sogar
noch erfreulich gut abgeschnitten. Ein studentisches Forschungsprojekt
der Friedrich-Schiller-Universität
in Jena unter Leitung von Dr. Matthias Kohring, Bereich Medienwissenschaft,
Lehrstuhl für Grundlagen der medialen Kommunikation und der
Medienwirkung, hat sich über drei Semester mit der Öffentlichkeitsarbeit
von Hochschulen - genauer: mit Universitätszeitungen - beschäftigt.
Im August dieses Jahres legte das Projektteam Hochschuljournal
seinen Abschlussbericht über die TU intern vor.
Zu Beginn des Projektes wurde mit der Chefredaktion anhand eines
Leitfadens über Produktion, Organisation, Ökonomie,
Strategie und Funktion sowie Öffentlichkeitsarbeit und Hochschule,
Themenfindung, Zielgruppen- und Rezipientenwirkung ein Gespräch
geführt. Darüber hinaus wurde eine Inhaltsanalyse der
Hochschulzeitung durchgeführt, um einen Überblick über
die dominanten Themen und Akteure der Berichterstattung zu erhalten.
Der Hauptteil der Untersuchung bestand in der Befragung sowohl
der Leser als auch der Nichtleser.
BEDEUTENDE ROLLE ALS INFORMATIONSINSTRUMENT
An der TU Berlin wurden insgesamt 231 Leser (28 Prozent weiblich/72
Prozent männlich) befragt. Davon sind 45 Prozent Studenten,
20 Prozent wissenschaftliche Mitarbeiter, knapp 23 Prozent Professoren
und 10 Prozent in der Hochschulverwaltung Angestellte. Das erste
erfreuliche Ergebnis der Befragung: Die meisten Leser (53 Prozent)
schätzen ihren Informationsstand über die TU Berlin
als überwiegend gut ein. Das gilt in erster Linie für
84 Prozent der Wissenschaftler, denn nur 46 Prozent der Studenten
beurteilen ihren Informationsstand als gut oder sehr gut.
Neben persönlichen Gesprächen mit Kollegen und Freunden
oder dem Internet nimmt die TU intern laut Befragung eine bedeutsame
Rolle als Informationsinstrument ein (bei den Wissenschaftlern
Platz 2 noch vor dem Internet). Während sich die Studierenden
eher via Aushang oder durch studentische Zeitschriften auf dem
Laufenden halten, nutzen Wissenschaftler neben der TU intern hierfür
weitaus häufiger die Tageszeitung. Der gute Informationsstand
der Befragten ist allerdings zu einem erheblichen Teil auf die
Uni-Zeitung TU intern zurückzuführen.
45 Prozent aller befragten Leser studieren die TU intern regelmäßig.
Die Gruppe der regelmäßigen Leser setzt sich vorwiegend
aus Wissenschaftlern (65 Prozent) zusammen. Das Layout, der Informationsgehalt
und die Themenauswahl der TU intern werden durchgehend positiv
bewertet. Die Bewertung der Wissenschaftler fällt positiver
aus als die der Studierenden. Generell interessieren vor allem
die Themen Forschung und Wissenschaft, Kooperation und Kontakte,
Studium und Lehre sowie Veranstaltungshinweise. Eine Inhaltsanalyse
zweier Hefte aus dem Jahr 1999 ergab jedoch, dass das Thema Studium
und Lehre gemessen am Interesse aller Leser vergleichsweise selten
behandelt wird.
18,5 Prozent aller erwähnten Akteure in der Berichterstattung
sind Studierende - ein Anteil, der relativ deutlich unter dem
der namentlich genannten Wissenschaftler liegt. Die Erwähnung
von Studenten erfolgt zu 38 Prozent im Themenbereich Studium und
Lehre, der das allgemeine Themeninteresse der befragten studentischen
Leser mit am stärksten anspricht. Allerdings sind die Hälfte
der Artikel mit studentischen Akteuren nur eine Viertel Seite
lang. Hier legt die Untersuchung nahe, bewusster auf Studierende
einzugehen, um zusätzliche Leser zu gewinnen.
IDENTIFIKATION MIT DER UNI
Die TU intern wird vorwiegend als verständlich, aktuell,
glaubwürdig, informativ und sachlich bewertet. Nicht ganz
so gut, aber immer noch positiv, schneidet TU intern bei der Frage
nach den Merkmalen tiefgründig und kritisch ab. 76 Prozent
aller Befragten gaben an, durch das Hochschuljournal Nachrichten
zu erhalten, die sie auf anderem Wege nicht bekommen hätten.
Diese Auffassung teilen sowohl Studierende als auch Wissenschaftler.
Die TU intern, so ein Fazit der Untersuchung, "scheint für
die Vermittlung von (exklusiven) Informationen rund um die Universität
eine sehr bedeutsame Rolle zu spielen". Nach dem Nutzen der
Lektüre befragt, gaben die Befragten vor allem an, Wissen
zu gewinnen, einen Einblick in die Forschung zu erlangen sowie
sich mit dem Wissen der Universität zu identifizieren.
MEHR KRITIK ERWÜNSCHT
Bei der Beurteilung der im Journal vertretenen Themenbereiche
ergab sich folgendes Bild: Die Berichterstattung über Studium
und Lehre, Hochschulpolitik sowie insbesondere über die Verwaltung
sollte kritischer ausfallen. Mehr Informationen wünschen
sich die Leser zu den Themenbereichen Studium und Lehre sowie
Hochschulpolitik. Annähernd die Hälfte der Befragten
meint, der für das Journal sehr wichtige Bereich Forschung
und Wissenschaft sollte kritischer und informativer sein.
Es wurden 126 Nichtleser (34 Prozent weiblich/66 Prozent männlich)
befragt. Davon sind 84 Prozent Studierende. Insgesamt wurden 209
Studierende befragt, von denen die Hälfte TU intern liest.
Im Vergleich zu den Lesern von TU intern nutzen die Nichtleser
generell deutlich weniger Zeitungen und Zeitschriften, Internet
sowie Bücher. Anders als die Leser von TU intern schätzen
auch nur 33 Prozent der Nichtleser ihren Informationsstand über
die Universität als überwiegend gut ein. Interessanterweise
beurteilen die Nichtleser auch ihren Gesamtinformationsstand deutlich
schlechter als die Leser. Beide Gruppen unterscheiden sich zudem
in ihrem Informationsverhalten bezüglich der Universität.
Nur 35,5 Prozent der Befragten geben an, kein Interesse an der
Publikation zu haben, und 41 Prozent der Befragten kennen das
Journal nicht. Durch verstärkte Werbung, folgert der Bericht,
könnten noch viele neue Leser gewonnen werden. Leider haben
sich die Freie Universität Berlin
und die Humboldt-Universität Berlin
an der Evaluierung nicht beteiligt, so dass ein Vergleich der
drei Uni-Zeitungen nicht möglich ist.
Lars Klaaßen
http://archiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/evaluation
Leserbriefe
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