TU intern - November 2000 - Multimedia
In Zukunft multimedial
Bernd Schiphorst zum Einsatz neuer Medien im Studium
Künftig wird nicht mehr von der Tafel aus unterrichtet, sondern
vom Laptop |
Bernd Schiphorst ist Medienbeauftragter für Berlin und Brandenburg.
Auf dem Erstsemestertag der TU Berlin am 2. November hat er einen
Vortrag im Rahmen des Multimedia-Forums zum Thema Computer im
Studium gehalten.
Was macht ein Medienbeauftragter?
Mit der Einrichtung des Medienbüros Berlin-Brandenburg
und der Berufung des gemeinsamen Medienbeauftragten wollen die
beiden Landesregierungen der Tatsache Rechnung tragen, dass Berlin
und Brandenburg aus der Sicht von außen eine einheitliche
Medienregion bilden, und zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit
im Medienbereich beitragen. Zu den Aufgaben des Medienbeauftragten
zählt u. a. die Entwicklung eines gemeinsamen Standortmarketings,
die Kooperation in den Bereichen Ausbildung und Qualifizierung
und eine engere Abstimmung bei der Filmfinanzierungspolitik. Einen
Schwerpunkt bilden die neuen Medien. Der Medienbeauftragte arbeitet
eng mit den politisch Verantwortlichen sowie mit den bereits bestehenden
Organisationen und Netzwerken in der Region zusammen. Zu den ersten
Maßnahmen zählt die Ausarbeitung eines Aktionsplans
NetEconomy, der in Zusammenarbeit mit Unternehmern der Region
entwickelt wurde und eine ganze Reihe von Vorschlägen zur
Förderung der Internet-Industrie enthält, die derzeit
konkretisiert und umgesetzt werden.
Im Multimediabereich findet eine rasante Entwicklung statt.
Wie wird sich dieser Umstand auf den künftigen Alltag in
Forschung und Lehre an den Universitäten auswirken?
Bernd Schiphorst |
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Der Einsatz neuer Medien wird in Forschung und Lehre immer wichtiger:
Informationsbeschaffung im Internet erleichtert häufig die
mühselige Suche in den Bibliotheken, Seminarunterlagen und
Prüfungsergebnisse können von der Homepage des Instituts
heruntergeladen werden, Vorlesungstermine werden per E-Mail verschickt.
Die Technische Universität Berlin bemüht sich intensiv
darum, in Forschung und Lehre auf der Höhe der Zeit zu sein.
So hat der Akademische Senat
der TU Berlin im Februar dieses Jahres Leitlinien für die Studiengangsentwicklung
beschlossen, die den Einsatz multimedialer Lehr- und Lernformen
in allen Studiengängen an der TU Berlin vorsehen. Ein gutes
Beispiel scheint mir der erfolgreiche Einsatz multimedialer Techniken
in der Lehrveranstaltung "Physik für Ingenieure"
zu sein, die im Vorlesungs- und Übungsbetrieb multimediale
Anwendungen nutzt. Das dort erprobte Verfahren führte inzwischen
zu einer Ausgründung eines Unternehmens. Das Beispiel zeigt,
dass die Entwicklungen im Multimediabereich weit über den
Bereich der Informatik hinaus alle Bereiche von Lehre und Forschung
erfassen. Im Rahmen des BMBF-Förderprogramms
"Neue Medien in der Bildung" wurden aus der TU Berlin
heraus fünf Projektskizzen eingereicht, über die demnächst
entschieden werden soll. Die Skizzen beruhen auf der Weiterentwicklung
bestehender multimedialer Lehrprojekte. U.a. geht es dabei auch
um eine "Initiative Multimedia im Grundstudium".
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten müssen Studierende
heutzutage und künftig mitbringen beziehungsweise erwerben,
um wissenschaftlich arbeiten zu können?
Zu den fachübergreifenden Fähigkeiten gehören in
jedem Fall soziale und kulturelle Kompetenzen sowie Sprachkenntnisse.
Dazu muss das kommen, was heute "Computer Literacy"
genannt wird. Ein Schuss Begeisterung für das gewählte
Fach wird sicherlich helfen, die Studienzeit auch bis zu einem
erfolgreichen Abschluss durchzustehen.
Welche Initiativen oder Programme werden von den Ländern
Berlin und Brandenburg im Multimediabereich gefördert? Welche
Schritte könnten zu einer Förderung dieses Sektors unternommen
werden?
Gefördert werden insbesondere technologie-orientierte Projekte
im Bereich der Informationstechnik und der Mobilkommunikation.
Daneben aber auch Anwendungsprojekte z. B. im Bereich Verkehrstelematik
und interaktive Verwaltung. Auch das Thema Bildung und Qualifizierung
spielt eine wichtige Rolle. Im Projekt Cids
(Computer in die Schulen) werden unsere Schulen mit PCs und Internet-Zugängen
ausgestattet, beim Projekt Univers geht es um die Schaffung eines
Online-Studienangebots. In Zukunft müssen die kleinen, innovativen
Neugründungen im NewMedia-Bereich stärker gefördert
werden. Im Übrigen ist noch viel zu tun, um den Austausch
zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und den Unternehmen
andererseits auszubauen.
Das Gespräch führte Lars Klaaßen
Leserbriefe
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