TU intern - November 2000 - Studium

Weiterbildung:

Schmiede für Bühnenbildner an der TU Berlin eingerichtet

Auch die Theaterwelt hat sich gewandelt. Den klassischen Bühnenbildner gibt es zwar noch, nur stehen ihm immer weniger Mitarbeiter zur Verfügung, sodass er immer mehr Aufgaben selber erledigen muss. Diesen Anforderungen wird der bisherige Ausbildungsweg jedoch nicht mehr gerecht, wie Prof. Andrea Kleber im Laufe ihrer Tätigkeit als Bühnen- und Kostümbildnerin u. a. am Metropol-Theater festgestellt hat, wenn sie junge Absolventen ans Theater holte.

Das brachte sie auf die Idee, einen Aufbaustudiengang Bühnenbild zu konzipieren, der alle Aspekte der Bühnenbildkunst und -technik vermitteln soll. Im Vorgriff auf den neu einzurichtenden Aufbaustudiengang, der sich an Architekten und Bauingenieure richtet, werden seit Mitte Oktober dieses Jahres 25 Studierende am Fachbereich Architektur der TU Berlin über zwei Semester eine Ausbildung im Fach Bühnenbild erhalten. Das Pilotprojekt, zunächst als Weiterbildungsmaßnahme angeboten, wird mit einem Zertifikat abgeschlossen. Geplant ist ein viersemestriger Masterstudiengang, für den es den Master of Arts geben soll.

Neben der TU Berlin sind die Freie Universität und die Technische Fachhochschule Berlin an dem Projekt beteiligt. Die TU kümmert sich federführend um die zeichnerische Ausbildung, Modellbau und betriebswirtschaftliche Aspekte. Das Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität steuert den theoretischen Unterricht in Theatergeschichte und Aufführungsanalyse bei. Von der Technischen Fachhochschule Berlin kommt die praktische Einführung in den Umgang mit Licht, Ton und Dekorationsmaterial.

Andrea Kleber hat jedoch noch weitere Partner gefunden: Zehn Bühnen aus sieben europäischen Ländern, darunter die Finnische Nationaloper und das Warschauer Opernhaus. Hier werden die Studierenden mehrwöchige Praktika absolvieren und erste Erfahrungen sammeln. Und: Gemeinsam mit dem Theater des Westens hat Andrea Kleber einen Wettbewerb für das Bühnenbild einer der nächsten Musical-Produktionen ausgeschrieben. Alle Studierenden werden ihre Entwürfe einer Jury präsentieren, der prämierte Entwurf soll dann realisiert werden. So will Andrea Kleber sowohl die theoretische als auch die praktische Arbeit vermitteln.

ths


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