TU intern - November 2000 - Hochschulpolitik
Bildung und Forschung:
Die Erlöse der UMTS-Versteigerungen am Verhandlungstisch
Auch über Bildung und Forschung ergießt sich der Segen
des Goldesels UMTS |
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Vom Geldsegen aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen sollen auch
Bildung und Forschung profitieren. Die Erlöse in Höhe
von 99,4 Milliarden Mark will die Bundesregierung zwar zur Tilgung
von Staatsschulden verwenden. Die aus dem Schuldenabbau resultierenden
Zinsersparnisse will die Regierung aber ausgeben rund fünf
Milliarden Mark pro Jahr. Für Bildung und Forschung stehen
1,8 Milliarden Mark zur Verfügung. Für die Jahre 2001
bis 2003 sind das jeweils 600 Millionen Mark. Neben diesen Eckpunkten
hat sich der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Anfang
November auch auf deren einzelne Verwendung verständigt.
In der Forschung will das BMBF einen deutlichen Schwerpunkt im
Bereich Genomforschung setzen. Mit 100 Millionen Mark im kommenden
Jahr, 110 Millionen in 2002 und 140 Millionen in 2003 sollen vor
allem solche Projekte gefördert werden, die dem Kampf gegen
Krankheiten dienen. Von dieser Förderung werden in erster
Linie wohl die Länder Bayern und Baden-Württemberg profitieren,
wo die meisten Forschungsstätten der Human-Genomforschung
konzentriert sind. Das BMBF plant eigenen Angaben zufolge jedoch
ein "nationales Genomforschungsnetz", damit die klinischen
Ergebnisse unmittelbar in die funktionelle Genomforschung einfließen
und verarbeitet werden können.
Als zweiten Schwerpunkt will das BMBF
ein Programm "Zukunftsinitiative Hochschule" auflegen.
Vorangetrieben werden sollen das virtuelle Studium und die virtuelle
Hochschule sowie die Anwerbung exzellenter ausländischer
Wissenschaftler. Des Weiteren plant das BMBF die Gründung
eines "Institute for Information Technology", die Verstärkung
der Kooperation zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen
und Wirtschaft in Forschungskollegs sowie eine "Verwertungsoffensive",
d.h. ein professionelles Patent- und Lizenzmanagement. Hierfür
sollen 275 Millionen im kommenden Jahr, 360 Millionen in 2002
und 410 Millionen in 2003 zur Verfügung gestellt werden.
Mit 175 Millionen Mark im nächsten und 80 Millionen im übernächsten
Jahr will das BMBF drittens ein Programm "Zukunftsinvestitionen
für Berufliche Schulen" ins Leben rufen. Gerade am Beispiel
der IT-Branche und der fehlenden IT-Fachkräfte sieht das
BMBF dringenden Handlungsbedarf bei der beruflichen Bildung. Dabei
geht es vor allem um die Ausstattung der Schulen mit modernen
Technologien und Medien.
Schließlich sollen 2001 bis 2003 innovative Wachstumskerne
in den neuen Ländern mit jeweils 50 Millionen Mark jährlich
gefördert werden. Das BMBF setzt dabei insbesondere darauf,
dass Forschung und Entwicklung sich mit unternehmerischem Engagement
verbinden.
Die Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn,
betonte nach Abschluss der Verhandlungen in Berlin, diese Mittel
eröffneten neue Chancen für die Zukunftsgestaltung des
Landes. Die Bundesregierung setze damit ihre Politik für
mehr Investitionen in den Wissenschafts- und Forschungsstandort
fort. Denn: Die 1,8 Milliarden Mark, die der Bund aus den Zinsersparnissen
der UMTS-Erlöse in Bildung und Forschung steckt, stehen dem
Haushalt der Bildungsministerin zusätzlich zur Verfügung.
ths
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