TU intern - November 2000 - Multimedia
Bits und Tipps
Electronic Style Guide - Zitieren aus dem Web
Stephen King zeigt, wie es geht. Sein neuer Roman "The Plant"
ist nur im Internet zu haben. Wer nicht nur lesen, sondern auch
zitieren möchte, steht vor einem "Buch" mit sieben
Siegeln: Denn wie werden Texte aus dem Internet zitiert? Das Buch
"Das Zitat im Internet" hilft weiter. Dieser erste Electronic
Style Guide Deutschlands, entwickelt von der Projektgruppe sprache@web
der Universität Hannover,
geht der Frage auf den Grund und schafft Vorgaben zum Zitieren.
Mit der ersten Monografie zu diesem Thema wird das Internet zitierfähig.
Wer bislang Texte veröffentlichte, in denen er andere zitierte,
konnte diese Quelle eindeutig über gedruckte Bücher
nachweisen. Anders im Netz. Hier besteht die Gefahr, dass Informationen
im globalen Nichts verschwinden oder gar nicht erst auffindbar
sind. Neue Arbeitstechniken sind deshalb erforderlich. Und so
wird aus dem Netz zitiert: Die Internet-Adresse steht an der ersten
Stelle, wo in der herkömmlichen Literaturangabe der Verlagsort
stand. Als Zeitangabe kommt das Datum der Online-Erstveröffentlichung
hinzu sowie das Datum der letzten Änderung oder des letzten
Zugriffs. Bei Zitaten aus elektronischen Zeitungen kann auf die
Nennung des Jahrgangs, des Bandes und der Seiten verzichtet werden.
"Wir sahen es bei unserer tagtäglichen Arbeit mit dem
Netz, dass wissenschaftliches Arbeiten ohne das Internet nicht
mehr, aber mit ihm auch noch nicht richtig möglich ist",
so Thorsten Siever, Autor des praxisorientierten Leitfadens. Dieses
Buch zeigt das Zitieren und Veröffentlichen u. a. von Online-Dokumenten,
Web-Seiten, E-Mails, News und Chats. Ein Short Guide zum Herausnehmen
präsentiert die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
Dazu gehört auch die Aufnahme entsprechender Daten in Literaturlisten.
Ebenso wird eine Anleitung gegeben, was Nutzer des Internets tun
müssen, damit eigene im Internet veröffentlichte Texte
wissenschaftlich-formalen Kriterien genügen. Nicht nur Nutzer
schauen im WWW, auch die Autoren Torsten Siever und Jens Runkehl
haben bei ihrer Recherche zum Buch "gesurft".
So haben sie im Buch die wichtigsten Vorschläge aus Amerika
zusammengetragen und stellen sie und zentrale Beispiele sowie
viele Zusatzinformationen kostenlos im Internet unter http://www.websprache.uni-hannover.de/zitat/
zur Verfügung.
Im Hinblick auf den mittlerweile zwei Milliarden Seiten umfassenden
"Bestand" der digitalen Bibliothek Internet schließt
"Das Zitat im Internet" eine immer größer
werdende Lücke in der Arbeit mit Online-Texten. Die Neuerscheinung
von sprache@web ist bereits die zweite Buchpublikation des Projekts
an der Universität Hannover. Seit 1998 beschäftigt sich
sprache@web mit dem Bereich "Sprache und Kommunikation im
Internet".
tui
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