TU intern - Oktober 2000 - Alumni
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Stefan Beierke
Eigentlich wollte er Pilot werden |
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Als Schüler tüftelte er an kaputten Elektrogeräten
herum und brachte sie wieder zum Laufen. Als Student entwickelte
er bei der Gesellschaft für Technische Informatik mbH
Mikroprozessorkarten. Heute arbeitet er bei Texas Instruments
als Business Development Manager, eine Position, die er in nur
wenigen Jahren erklommen hat.
Dabei wollte Stefan Beierke, 1961 im südlichen Schwarzwald
geboren, eigentlich Pilot werden. Doch als Brillenträger
musste er sich diesen Traum aus dem Sinn schlagen. Da lag es eigentlich
nahe, Elektrotechnik zu studieren. Hatte er doch schon etliche
Geräte unter die Lupe genommen und kannte deren Innenleben.
Das Studium an der TU Berlin bewältigte er auf seine Art:
Vorlesungen besuchte er nur, um sich die Skripte abzuholen, die
er dann im stillen Kämmerchen verdaute. In den Übungen
saß er, wenn sie einen hohen Praxisbezug hatten. Selbststudium
war die Devise. Die Arbeit im Mikrocomputerlabor und im Regelungstechniklabor
prägten den weiteren Weg.
Wenn er sich nicht an der TU herumtrieb, arbeitete er für
die Bundesanstalt für Materialprüfung
und die Gesellschaft für Technische Informatik (GTI) GmbH.
Bei der Bundesanstalt beschäftigte er sich mit der Untersuchung
und Simulation von Ultraschallprüfköpfen, bei der GTI
mit Marktanalysen für industrielle
Mikroprozessorkarten. Er programmierte die entsprechende Software
und vermarktete die von ihm mitentworfenen intelligenten Interfacekarten.
Drei Karten hat er für die GTI entwickelt, die auch in die
Serienproduktion gingen. In den heißen Phasen der Entwicklung
ruhte das Studium. Dafür hat er von der Pike auf gelernt,
den Markt mit Produkten zu versorgen.
Nach dem Studium entschied er sich, an der TU Berlin bei Prof.
Dr.-Ing. Dietrich Naunin zu promovieren. Neben seiner Lehrtätigkeit
an der TU, für die er im Rahmen seiner Promotion verpflichtet
war, unterrichtete er an der TFH Berlin
Steuerungs- und Regelungstechnik.
Für Freizeit blieb wenig Zeit. Auch politische Ereignisse
wie der Mauerfall erreichten ihn da schon mal mit Verspätung.
So wunderte er sich am 10. November 1989 über die vielen
Trabis in Berlin. Als er ins Institut kam, wurde er erst einmal
aufgeklärt, bekam die in der Nacht gesendeten Live-Übertragungen
per Video vorgeführt.
Nach der Promotion 1992 stand eine Bewerbungstour auf dem Programm.
Schließlich landete Stefan Beierke bei Texas Instruments,
wo er die Karriereleiter nicht gerade langsam erklimmt. Hier war
er immer an der Schnittstelle von Entwicklung und Vertrieb tätig.
Als Development Manager für Europa hat er inzwischen allerdings
weniger mit Entwicklung, sondern mehr mit höherem Management
zu tun.
Seine Familie sieht er nur selten. Trotzdem kennen ihn seine Kinder
unter dem Namen Papa. Und wenn er einmal ganz abschalten möchte,
geht er in die Berge. Nicht nur zum Wandern, sondern auch zum
Bergsteigen. Kürzlich erst hat er einen Viertausender, das
Weißhorn in der Schweiz, bestiegen - Grenzen ausreizen.
Thomas Schulz
Leserbriefe
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