TU intern - Oktober 2000 - Menschen
Nachruf:
Lebensaufgabe Kraftfahrzeug
Die Einsicht, dass Technik nichttechnische Grenzen hat und dass
es auf Akzeptanz durch den Menschen ankommt, hat Prof. Dr-Ing.
Hans-Peter Willumeit dazu bewogen, das "TU-Zentrum Mensch-Maschine-Systeme"
mitzubegründen, in dem Ingenieure, Mediziner und Psychologen
zusammenarbeiten. Mitte Juli verstarb der hochgeschätzte
Hochschullehrer und Wissenschaftler im Alter von 63 Jahren nach
schwerer Krankheit.
Hans-Peter Willumeit studierte in den Jahren 1956 bis 1964 an
der TU Berlin Theoretischen Maschinenbau. Nach Abschluss seines
Studiums arbeitete er bis 1970 als wissenschaftlicher Mitarbeiter
und Forschungsingenieur am Heinrich-Hertz-Institut
und am Lehrstuhl für Kraftfahrwesen von Prof. Fiala. Nach
seiner Promotion wechselte er für drei Jahre in die Industrie,
und zwar zur gerade aufgebauten Forschungsabteilung der Volkswagen AG,
zuständig für die Gruppe Fahrdynamik und Rückhaltesysteme.
Nach seiner Berufung an das Fachgebiet Fahrzeugdynamik der TU
Berlin widmete sich Hans-Peter Willumeit vor allem der Erforschung
der Interaktion des Fahrers mit dem Fahrzeug. An Fahrsimulatoren
und mit theoretischen Modellen des Menschen suchte er nach Erklärungen,
Vorhersagen und Verbesserungsmöglichkeiten. Das Ergebnis
seiner Arbeit liegt in 140 Veröffentlichungen vor.
Neben seiner Lehrtätigkeit übernahm Hans-Peter Willumeit
zahlreiche Aufgaben in der Akademischen Selbstverwaltung.
In den Gremien engagierte er sich besonders für die Weiterentwicklung
von Lehr- und Studienkonzepten. Für seine Studierenden und
Mitarbeiter hatte er immer ein offenes Ohr. Er nahm sich Zeit,
ihnen wissenschaftliche Anregungen zu geben, mit ihnen zu diskutieren.
Prof. em. Dr.-Ing. Hermann Appel
Leserbriefe
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