TU intern - Oktober 2000 - Die neue TU

Initiative:

Die Sekretärin - nur die Schreibkraft im Vorzimmer?

Diese heute vielleicht noch verbreitete Vorstellung hat mit der Wirklichkeit nur noch wenig zu tun. Sekretariate übernehmen zunehmend Organisationsaufgaben und sind häufig ein Fenster der Institution nach draußen. Ganz zu schweigen von den Veränderungen durch die moderne Informations- und Kommunikationstechnik. Dies gilt für alle Branchen, besonders aber für die Rolle des Sekretariats im Wissenschaftsbetrieb.

Aus Anlass neuer Diskussionen, die im Zusammenhang mit Querschnittsprüfungen von Rechnungshöfen einerseits und der durch die Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, thematisierten Tarif-, Personal- und Dienstrechtsreform im Wissenschaftsbereich andererseits stehen, hat sich an der TU Berlin eine Weiterbildungsgruppe von Hochschulsekretärinnen gebildet. Ihr Ziel ist es, eine realistische und zeitgemäße Definition des Tätigkeitsprofils zu formulieren. Mit welchen Aufgaben hat es die Sekretärin eines Professors zu tun?

Da das "wissenschaftliche" Sekretariat oft einer Geschäftsstelle gleicht, reicht das Aufgabenspektrum auf der Verwaltungsebene von Korrespondenz bis zu Vertragsvorbereitungen. Briefe werden immer seltener diktiert, oft müssen wenige Stichpunkte genügen, die dann selbstständig auszuformulieren sind. Künftig werden Kenntnisse im Tarif- und Arbeitsrecht, im Hochschulrecht, der Landeshaushaltsordnung sowie der hochschulinternen Regeln immer mehr an Bedeutung gewinnen. Gerade im Zusammenhang mit der im Sommer vom Akademischen Senat der TU Berlin verabschiedeten Budgetierung sind neue Herausforderungen verbunden: Die Sekretärin muss die interne Budgetkontrolle des Lehrstuhls übernehmen.

Wenn wissenschaftliche Tagungen oder Publikationen anstehen, dann muss die Sekretärin das Veranstaltungsmanagement bzw. Verlagsaufgaben übernehmen, sprich für ein druckreifes Manuskript sorgen. Und wenn der Wissenschaftler beispielsweise im Ausland forscht, muss der Betrieb eben selbstständig aufrechterhalten werden.

Die Aufgaben in einem "wissenschaftlichen" Sekretariat gehen weit über die klassischen Tätigkeiten, die heute noch in Ausschreibungen formuliert werden, hinaus. Und: Die Vergütung wird dem Aufgabenspektrum, das zu bewältigen ist, nach Meinung der TU-Arbeitsgruppe nicht mehr gerecht. Daher hat sie ein Papier erarbeitet, das eine erste Grundlage für eine Eingruppierungsänderung, gegebenenfalls als TU-spezifische übertarifliche Regelung, bilden soll. Bislang unbeantwortet ist die Frage, wie die gewünschte Gehaltserhöhung realisiert werden soll. Ein erstes Gespräch mit der Leiterin der Personalabteilung ist verabredet.

ths

http://www.tu-berlin.de/zek/wb/index.html


Leserbriefe

  TU intern -
     Oktober 2000


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