TU intern - Oktober 2000 - Die neue TU
TU-Campuskarte - nächste Runde
Mit dem Abschluss einer Vereinbarung über die Entwicklung
des Chipkartensystems "TU-Campuskarte"
zwischen der Firma Motorola GmbH
und der TU Berlin Mitte September 2000 hat das Vorhaben zur Einführung
eines Studierenden- bzw. Mitarbeiterausweises in Verbindung mit
Internetdiensten in Verwaltung und Lehre eine neue Stufe der Realisierung
erreicht. Die finanzielle Unterstützung durch den US-Konzern,
der demnächst sein großes Kompetenzzentrum auf dem
Borsig-Gelände in Tegel eröffnet, ermöglicht es
der Hochschule, trotz ihrer begrenzten Haushaltsmittel das System
TU-Campuskarte weiter voranzutreiben. Die damit vorhandenen Mittel
für Personalkosten wie Sachmittel tragen dazu bei, den in
der Anfangsplanung erstellten Zeitplan bis zum Jahr 2003 einzuhalten.
Der Start wird demnach im Wintersemester 2000/2001 sein, allerdings
nicht, wie von manchen erwartet, mit einer Kartenausgabe im großen
Stil. Bevor das geschehen kann, muss die erforderliche Infrastruktur
entwickelt und umgesetzt werden.
NEUE MASSSTÄBE FÜR SICHERHEIT
Voraussetzung für das rein internetbasierte System, das mit
der digitalen Signatur und den Verschlüsselungswerkzeugen
auf der Karte neue Maßstäbe in Sachen Internet-Security
setzen wird, ist die Ausstattung der Rechner mit Kartenlesern,
aber auch die Erstellung der Internet-Anwendungen. Auch die Sicherheitsarchitektur,
die vor dem Zutritt zu den Internetdiensten eine zweifelsfreie
Authentifizierung mittels Karte ermöglicht, erfordert noch
Entwicklungszeit. Nach der derzeitigen Planung sollen ab April
die ersten Einheiten mit der multifunktionalen Motorola-Chipkarte
des Typs MJ 1000 C ausgestattet werden. Dabei handelt es sich
um eine kontaktbehaftete Java-Card mit Kryptoprozessor. Den Anfang
bei der Kartenausstattung werden ausgewählte Bereiche der
zentralen Universitätsverwaltung machen, gefolgt von den
neuen Fakultäten 2 und 3 . Dabei werden neben den Beschäftigten
und dem Lehrpersonal auch die Studierenden miteinbezogen.
INTERNET-DIENSTE PER KARTE
Die ersten studentischen Karteninhaber können damit eine
Reihe von Internet-Diensten in Anspruch nehmen. Interessant für
alle Kartenbesitzer dürfte die Online-Rückmeldung zum
WS 2001/ 2002 inklusive Zahlung der Gebühren sein. Daneben
sieht das Angebot der Studienverwaltung aber auch die Adressänderung,
den Ausdruck von Studienbescheinigungen, Antrag und Gewährung
von Beurlaubungen und Exmatrikulation im Internet vor. Die Prüfungsverwaltung
wird als Dienste schrittweise die Anmeldung zu Prüfungen,
die Abfrage von Prüfungsergebnissen sowie die Ausgabe von
benoteten Bescheinigungen für die Studierenden anbieten.
Dies wird ergänzt durch die Möglichkeit der Online-Notenverbuchung
durch die Prüfenden. Auch das Buchen von Sportveranstaltungen
der ZEH einschließlich
Zahlung der Gebühr wird, wenn sich die Planungen umsetzen
lassen, schon im kommenden Sommersemester möglich sein. Für
die Hochschulleitung wie auch die Verwaltung werden Internetdienste,
wie etwa das Management-Informationssystem MISY den direkten Zugriff
auf Informationen über das Web ermöglichen.
Auch wenn die Zielvorstellung der Planer vorsieht, die Rechner
der Hochschule einschließlich der Rechnerpools bis zum Jahr
2003 mit Kartenlesern auszustatten, setzt das System der multifunktionalen
TU-Campuskarte darauf, dass sich kostengünstige Kartenleser
in den nächsten Jahren schnell im privaten Bereich durchsetzen
werden. Wenn die Internetdienste der TU Berlin auch vom heimischen
Rechner aus angesteuert werden können, wird das ihre Attraktivität
steigern.
Klaus Oberzig
http://wwwpc.prz.tu-berlin.de/tu-chipkarte
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