TU intern - Oktober 2000 - Aktuelles
Zukunftsfonds:
Auch Berliner Förderpolitik setzt auf IuK-Branche
Der Senat von Berlin
hat Anfang August die weitere Ausgestaltung des Zukunftsfonds
Berlin beschlossen. Die Gelder werden jedoch erst ab 2001 fließen,
da sich der Beirat für den Fonds, der bei der Technologie-Stiftung
(TSB) angesiedelt ist, nicht so schnell auf Richtlinien einigen
konnte wie geplant.
Der Zukunftsfonds soll dazu beitragen, die Entwicklung weltweit
anerkannter Kompetenzzentren in wachstumsrelevanten technologischen
Schwerpunktfeldern der Region Berlin nachhaltig voranzutreiben.
Die regionalen Innovationsprojekte sollen vor allem auf eine stärkere
Vernetzung von Wissenschaft und Forschung ausgerichtet sein. Zu
den Schwerpunktfeldern zählen derzeit Biotechnologie und
Medizintechnik, Verkehrstechnologie sowie IuK-Technik/ Multimedia.
Schon jetzt liegen 24 Anträge auf Finanzhilfe vor, die meisten
aus dem Bereich Biotechnologie. Außerdem wurden bereits
mehrere Anträge zur Informations- und Kommunikationstechnologie
gestellt. Gerade diesen Bereich will der Berliner Senat ganz besonders
fördern. Kürzlich erst hat der Medienbeauftragte des
Senats angekündigt, die Beschäftigtenzahlen in der IuK-Branche
um zwei Drittel zu steigern.
Die bevorzugte Förderung der Informations- und Kommunikationswirtschaft
stößt derweil auf Kritik. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
wies Mitte August darauf hin, dass sich diese Förderstrategie
für manche Städte nicht bezahlt mache. Denn: Nur einige
Teile des Sektors seien Wachstumsbranchen, so das Deutsche Institut
für Wirtschaftsforschung. Dazu zählten die Dienstleister
der Datenverarbeitung, die Werbewirtschaft sowie die Film- und
Rundfunkwirtschaft. Allein in den drei größten IuK-Regionen
München, Stuttgart und Frankfurt/M. waren 1998 zusammen 20
Prozent der IuK-Beschäftigten tätig. Die Regionen Berlin,
Hamburg und Köln kamen zusammen auf 15 Prozent. Und: Von
1990 bis 1998 ist die Zahl der IuK-Beschäftigten in acht
der 15 untersuchten Regionen zurückgegangen. In Berlin beläuft
sich der Rückgang zwischen 1992 und 1998 auf 29 Prozent.
Der hohe Stellenwert, den die Informations- und Kommunikationswirtschaft
in den Förderstrategien vieler Städte und Regionen hat,
sei angesichts des relativ geringen Anteils des IuK-Sektors von
rund vier Prozent an allen Erwerbstätigen in Deutschland
überraschend, so das Fazit des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung.
ths
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