Die neue TU, Sonderausgabe der TU intern - Budgetierung

Kosten- und Leistungsrechnung

Der Hochschulvertrag, den die Universitäten 1997 mit dem Land Berlin abgeschlossen haben, schreibt den Hochschulen die Einführung einer Kosten- und Leistungsrechnung sowie eines differenzierten Systems von Kennzahlen zur Mittelvergabe vor.

Die Kosten- und Leistungsrechnung ist insofern ein neuer Gedanke, als die Verwaltung der TU Berlin (wie andere öffentliche Verwaltungen auch) bisher nach dem sogenannten kameralen Haushaltsprinzip wirtschaftet. Das heißt, sie hält in Form einer reinen Verlaufsbuchführung lediglich Einnahmen und Ausgaben fest. Welche Ziele mit den einzelnen Ausgaben erreicht wurden, kann bisher allenfalls in aufwendigen Einzeluntersuchungen festgestellt werden. Dies soll die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung nun ermöglichen, indem sie die verschiedenen Kostenarten so detailliert wie möglich ermittelt und feststellt, wofür die entsprechenden Gelder genutzt werden. Um einen möglichst effektiven Einsatz der Kosten- und Leistungsrechnung zu ermöglichen, plant die TU Berlin daher, das von der TU München entwickelte EDV-System TUM COSY zu übernehmen. Die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung ist an der TU Berlin für 2001 geplant.


Kennzahlensystem

Die Einführung eines differenzierten Kennzahlensystems hat der Berliner Senat bereits im Haushaltsstrukturgesetz 1996 gefordert. Ziel ist die Entwicklung von Kennzahlen, die einen Ausstattungsvergleich zwischen den fachlichen Einheiten innerhalb der Universität sowie zwischen den Berliner Universitäten ermöglichen. Darüber hinaus sollen Informationen über die Ausgaben - bzw. Kostenstrukturen im überregionalen Vergleich dazu beitragen, die Studienplatzkosten in Berlin dem Bundesdurchschnitt anzupassen. Insofern dient das Kennzahlensystem vorrangig der hochschulinternen Steuerung, dem effizienten Mitteleinsatz und der Identifizierung von Rationalisierungspotenzialen. Das vom Haushaltsstrukturgesetz intendierte Ziel, das Kennzahlensystem neben anderen Instrumenten zur Bemessung des staatlichen Zuschusses an die Hochschulen zu nutzen, kann in der gegenwärtigen Erprobungsphase noch nicht erreicht werden. Das Kennzahlensystem wurde in Kooperation mit allen drei Berliner Universitäten und der HIS-GmbH eingerichtet. Der angestrebte überregionale Vergleich der Kennzahlen mit denen anderer Hochschulen im Norddeutschen Hochschulverbund ist bisher nur für das Jahr 1996 abgeschlossen. Für das Kennzahlenprojekt 1997 liegen zwar die Berliner Daten vor, aber es fehlt noch der von der HIS-GmbH durchzuführende überregionale Vergleich. Die Daten für das Jahr 1998 werden die Berliner Hochschulen voraussichtlich noch im Juni zur Verfügung stellen. Eines ist jedoch aus den Daten von 1996 bereits klar: Das Studium in Berlin ist nicht teurer als anderswo. Aus der Untersuchung kann daher nicht abgeleitet und begründet werden, dass die Studienplatzkosten an den Berliner Universitäten so über dem Durchschnitt anderer Länder liegen, dass weitere Einsparungspotenziale möglich sind.

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Leserbriefe

  Die neue TU -
           Juni 2000


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