Die neue TU, Sonderausgabe der TU intern - Verwaltungsreform
AUS DEM LEBEN EINES KANZLERS /lk/ Auch dem Chef einer Verwaltung
kann es passieren, dass er in der Dienstleistungswüste eine
trockene Kehle - oder vielmehr einen dicken Hals - bekommt. Ein
Schlüsselerlebnis in Sachen mangelndes Service-Bewußtsein
an der TU Berlin gab Kanzler Wolfgang Bröker in seiner Antrittsrede
im November 1999 schon zum Besten - heute ist natürlich schon
alles ganz anders: Wenn ich eine persönliche Angelegenheit
zu regeln habe - ab und zu ist auch der Kanzler mal Kunde der
Verwaltung -, kann es doch nicht sein, dass ich auf eine Verwaltungseinheit
treffe, die sich zur normalen, ja besten Arbeitszeit am Vormittag,
hinter verschlossenen Türen total abschottet und an deren
Tür steht: "Sprechstunde Donnerstags von 11.00 bis 12.00
Uhr". Und wenn ich dann mit meinem dringenden Anliegen, leider
am Montag Vormittag, die vorhandene Klingel bediene, sich niemand
meldet und auf mein energisches Klopfen eine Stimme von innen
sagt, wenn ich nicht sofort aufhören würde zu randalieren,
würde man den Sicherheitsdienst holen - dann kann ich nur
zurückhaltend anmerken: Dies ist als Dienstleistung nicht
akzeptabel!
KANZLER: DER JOB /lk/ Als Wolfgang Bröker im November
1999 zum Kanzler der TU Berlin berufen wurde, geschah dies unter
neuen Vorzeichen: Er ist kein Beamter, sondern im Rahmen eines
öffentlich-rechtlichen Auftragsverhältnisses mit einem
leistungsbezogenen Vertrag eingestellt worden. An der Hochschule der Künste
amtiert ein auf Lebenszeit berufener Kanzler, an der Freien Universität Berlin
wurde seine Amtszeit auf zehn Jahre begrenzt und an der Humboldt Universität
wurde das Amt völlig abgeschafft.
GEBÄUDE- UND DIENSTLEISTUNGSMANAGEMENT /stt/ Um ein
neues und effizient arbeitendes Gebäude- und Dienstleistungsmanagement
für die TU Berlin zu installieren, werden momentan die Abteilungen
IV (Bau- und technische Angelegenheiten) und V (Zentrale Dienste)
zusammengeführt. Es wird eine neue Struktur entstehen, die
sich durch kurze Informationswege und eine dezentrale Ausrichtung
auszeichnen soll. Diese so genannte Matrix-Struktur besteht aus
drei Säulen. Eine bilden Teams mit hochspezialisierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Sie umfasst die Bereiche Hochbau, Fachtechnik
sowie Vertrags- und Raummanagement und wird als Koordinationsstelle
und "Auftraggeber" fungieren. In einer zweiten Säule
werden konkrete Dienstleistungen zusammengefasst, wie das Call
Center. Die dritte Säule garantiert eine Verankerung in den
Fachbereichen und definiert Verantwortlichkeiten vor Ort, wie
beispielsweise die Pförtnerbesetzung. Die Anfrage des Kunden
soll künftig idealtypisch an jeder Stelle möglich sein.
ÖKOAUDIT /stt/ Um Schwachstellen und Erfordernisse
des Umweltschutzes an der Universität aufzuspüren, führt
die TU Berlin derzeit ein freiwilliges Öko-Audit an ausgewählten
Standorten durch. Pilotprojekt war das Max-Volmer-Institut,
das kurz vor der Zertifizierung steht. Am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetriebe
wurde nun die erste Umweltprüfung - als wesentliches Element
des Öko-Audits - abgeschlossen. Am Institut für Lebensmittelchemie und Biotechnologie
begann jetzt diese Phase. An den jeweiligen Instituten wird damit
ein Umweltmanagementsystem installiert, um Verantwortlichkeiten
zu definieren, Problemlösungen zu finden und die Mitarbeiter
einzubinden. Informationen im WWW: http://www.tu-berlin.de/zuv/sdu/oekoau/sld001.htm.
DEZENTRALES BUCHUNGSSYSTEM /stt/ Mit der Umstrukturierung
der Fachbereiche wird auch das zentrale Rechnungswesen durch eine
dezentrale Bearbeitung in den künftigen Fakultäten abgelöst.
Die Rechnungsfeststellung wird nach der Umstrukturierung zu 100
Prozent in den Fakultäten angesiedelt sein. Das zweite Teilgebiet
wird nur teilweise auf Fakultätsebene verlegt werden, da
auch weiterhin zentrale Buchungsvorgänge notwendig sind und
aus den dezentralen Bereichen der Buchungsanteil recht gering
ist. Für den Probelauf in der Modellfakultät III sind
bereits alle technischen Vorkehrungen getroffen. Nach der Einrichtung
einer datensicheren Leitung wird die Rechnungsfeststellung und
Buchung dann dort getroffen werden. Zurzeit arbeiten sich die
Mitarbeiter in das Programm ein.
Leserbriefe
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