Die neue TU, Sonderausgabe der TU intern - Lehre und Studium
Kleiner Kulturschock
Reformen - ja bitte!
Die TU Berlin ist dabei, sich an Haupt und Gliedern zu erneuern.
Was sagen die Studierenden dazu, die die Veränderungen hautnah
mitbekommen werden? Wo drückt sie der Schuh? Wissen sie von
den Reformen? Welche Vorstellungen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge
verbindet der akademische Nachwuchs - die Zukunft der TU Berlin
- mit der "Neuen TU"?
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Ning Wang,
Betriebswirtschaftslehre,
4. Semester |
Das Lehrangebot und die Studienordnung sollte auf jeden Fall verbessert
werden. Die Lehrpläne sind zu starr und unflexibel. Außerdem
ist der Bücherbestand in der Bibliothek ausbaufähig.
Oft finde ich die Literatur, die ich brauche, nicht hier an der
TU Berlin. Gerade die Bibliothek sollte aber doch an einer Universität
hervorragend bestückt sein. Hier sollte nicht gespart werden. |
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Klaus Schlaberg,
Germanistik,
10. Semester |
Im Zuge der Reformen darf auch ruhig gestrichen und gekürzt
werden, wenn in den elementaren Bereichen mehr getan wird. Obwohl
ich selber Germanistik studiere, bin ich zum Beispiel der Meinung,
dass vor allem die Literaturwissenschaften an der Technischen
Universität Berlin zu aufgebauscht sind. Bestimmte Fächer
werden aus Tradition überbewertet. In der Behindertenintegrationsforschung
hingegen müsste mehr passieren. Stattdessen erhält zum
Beispiel die Germanistik einen neuen Professor. |
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Mohamad Hillis,
Luft- und Raumfahrttechnik,
10. Semester |
Die Studienzeiten sind in Deutschland viel zu lang. Die Gewichtung
der Fächer und auch der Teilstudiengänge ist in vielen
Fällen nicht ausgewogen. Da sollten gezieltere Studienpläne
und Hochschulstrukturen geschaffen werden. Im Vergleich zu Frankreich
hinkt man da hierzulande hinterher. Auch unnötige Spezialisierungen
gibt es dort nicht in dem Maße wie hier. Das Examen ist
nicht so aufgeblasen wie in Deutschland mit den Diplomarbeiten.
Das Studium muss praxisorientierter werden, es ist schließlich
die Eintrittskarte ins Berufsleben. Reformen sind notwendig, aber
jetzt muss man erstmal sehen, ob sich nun auch tatsächlich
etwas zum Besseren wendet. |
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Max Schoengen,
Physik,
2. Semester |
Es ist gut, wenn die Studienordnungen und Abschlüsse an internationale
Standards angepasst werden. Für die Studierenden gibt es doch zurzeit gar keine
Möglichkeiten, sich da zu vergleichen. Das Vordiplom bei uns zum Beispiel, das
zählt im Ausland überhaupt nichts. Mit dem Bachelor kann man dagegen auch
international arbeiten. |
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Barbara Vogt,
Architektur,
12. Semester |
Ich bin ein Jahr in der Schweiz gewesen und muss sagen, das ist
kein Vergleich mit dem Studium in Deutschland. Das Betreuungsverhältnis
dort ist enorm - viel persönlicher als hier. Da kommen auf
20 Studierende nicht nur ein Professor, sondern auch noch drei
Assistenten. Davon kann man hier nur träumen. Auch Computerarbeitsplätze
und Modellbauwerkstätten sind in der Schweiz viel besser
ausgestattet. Als ich wieder nach Berlin zurückkam und hier
wieder in Seminaren mit 60 Teilnehmern saß - das waren keine
Vorlesungen! -, habe ich einen kleinen Kulturschock bekommen. |
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Geld produzierende Wollmilchsau,
verschiedene Studiengänge,
1. Semester |
Als Generalist macht mir das Studium an der TU Berlin sehr viel
Spaß. Dies auch vor allem deswegen, weil ich für meine
Finanzen selbst sorgen kann (siehe Bild). Eine stärkere Modularisierung
der einzelnen Studiengänge sowie größere Wahlfreiheit
bei der Zusammenstellung der Fächer kämen meinen Neigungen
sehr entgegen. |
Leserbriefe
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