TU intern - April 2001 - Aktuelles
Positionspapier:
Zur Zukunft der Ingenieurausbildung
Bachelor, Master oder Diplomingenieur - Studierende haben künftig
die Wahl |
Die Präsidenten und Rektoren von 20 Technischen Universitäten
und Hochschulen, darunter auch der TU Berlin, haben ein Positionspapier
zur universitären Ingenieurausbildung in Deutschland vorgelegt.
Danach soll an den TU/TH in Deutschland ein berufsfähiger
Forschungsingenieur ausgebildet werden, der eine fundierte Grundlagenausbildung
in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern, fachspezifische
und fachübergreifende Vertiefungen, Erfahrungen in der Forschung,
Auslandskompetenz sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur
Übernahme von Verantwortung für Unternehmen, Natur und
Gesellschaft besitzt.
In ihrer Erklärung von Bologna (siehe: www.tuwien.ac.at/pr/news/Bologna.htm)
haben die Bildungsminister der Europäischen Union 1999 die
grundsätzliche Angleichung der Studienabschlüsse in
den Mitgliedsländern zum Ziel eines 10-jährigen Prozesses
erklärt.
Danach sollen die Curricula aus zwei Zyklen bestehen. Diese Entwicklung
erfordert auch von den deutschen Universitäten entsprechende
Reaktionen, die durch umfängliche curriculare Reformbemühungen
in den letzten Jahren bereits eingeleitet worden sind. Die Arbeitsgemeinschaft
ARGE TU/TH hat in dem Positionspapier Kriterien zusammenstellen,
die das Profil universitärer Ingenieur-Studiengänge
charakterisieren sollen. Sie unterbreitet dort Vorschläge
zu ihrer Graduierung und ihrer Qualitätssicherung.
In der Struktur der Curricula wollen sich die Universitäten
Spielräume lassen, die im profilierenden Wettbewerb unterschiedlich
gestaltet werden können. Danach kann man nach drei Jahren
einen ersten berufsfähigen Abschluss als B. Sc. (Bakkalaureus
Scientiarum/Bachelor of Science) erhalten, der insbesondere die
internationale Mobilität und die interdisziplinäre Flexibilisierung
der Ausbildungsprofile fördern soll. Nach weiteren 2 Jahren
soll ein zweiter Abschluss möglich sein, entweder mit dem
Titel Dipl.-Ing. (Univ.) oder M. Sc. (Magister Scientiarum/Master
of Science). Die Universitäten wollen aber bei Bedarf auch
einzyklische Studiengänge anbieten, die ohne Zwischenabschluss
nach fünf Jahren zum Dipl.-Ing. (Univ.) oder M. Sc. führen.
Besonderen Wert legen die Technischen Universitäten/Hochschulen
auf eine unabhängige und möglichst internationale Qualitätskontrolle
ihrer Curricula durch Akkreditierung und Zertifizierung.
Das Positionspapier plädiert für eine Durchlässigkeit
der verschiedenen Hochschulsysteme in Deutschland und Europa,
wobei interne Eignungsprüfungen möglich sein müssen.
Ein Maßnahmeplan sieht innerhalb von drei bis fünf
Jahren die Reform der Studienpläne und die Definition der
Übergangsbedingungen zwischen den Hochschulsystemen sowie
die internationale Qualitätskontrolle vor.
stt
www.tu-berlin.de/presse/doku/ingenieure
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