TU intern - April 2001 - Aktuelles
Kooperation im Mikromaßstab
TU Berlin mit neuem fakultätsübergreifenden Forschungsschwerpunkt
Probeentnahme an einer Belichtungsstation zur Herstellung tiefenlithographischer
Urformen am Speicherring BESSY. Mit Synchrotronstrahlung lassen
sich sehr präzise Formen fertigen |
Der Akademische Senat
der TU Berlin hat in seiner Sitzung am 14. März der Einrichtung
des fakultätsübergreifenden Forschungsschwerpunktes
(FSP) "Mikrosysteme" zugestimmt. Er hat am 1. April
2001 seine Arbeit aufgenommen und wird für zunächst
drei Jahre gefördert.
Damit verfolgt die TU Berlin konsequent ihre Strategie, die Schwerpunktsetzung
im Bereich der Forschung voranzutreiben. Ausgangspunkt für
die Einrichtung eines weiteren Forschungsschwerpunktes sind zudem
eine Reihe von Aktivitäten, die die TU Berlin in der jüngsten
Vergangenheit initiiert und betrieben hat. In erster Linie sind
hier die Kooperation mit BESSY II
in Berlin-Adlershof und der
Aufbau eines Dienstleistungszentrums für die produkt- und
systemorientierte Anwendung von Präzisionstechniken (AZM)
zu nennen sowie der Aufbau des Berliner "Zentrums für
Mikrosystemtechnik (ZEMI)" und das Netzwerk "Medizinische
Mikrosystemtechnik".
Der neue Forschungsschwerpunkt ist damit eingebettet in die technologiepolitische
Strategie Berlins, sich weltweit als Anbieter innovativer Lösungen
in bestimmten Technologiebereichen zu profilieren. "Eine
erfolgreiche Produktentwicklung in der Mikrosystemtechnik muss
auf eine große Technologiebreite zurückgreifen können.
Und dies ist durch die Zusammenarbeit der verschiedenen TU-Institute
im Forschungsschwerpunkt Mikrosysteme gegeben", kommentiert
der Sprecher des Forschungsschwerpunkts, Prof. Dr. Heinz Lehr.
Planetenradgetriebe en miniature: Zahnräder mit dem vierfachen
Durchmesser eines menschlichen Haars |
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Auf den Gebieten Biotechnologie, Verkehr und Mobilität sowie
Wasser wurden bereits gemeinsame Anstrengungen aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik gebündelt, an denen die TU Berlin
auch maßgeblich beteiligt ist. "Im Bereich Mikrosysteme
besteht eine weitere große Chance für unsere Universität",
so Prof. Dr. Günter Abel, 3. Vizepräsident der TU Berlin,
"mit ihren wissenschaftlichen Kompetenzen, den vorhandenen
Ressourcen und den bereits bestehenden nationalen wie internationalen
Kooperations-Netzwerken einen wichtigen Beitrag für das Land
Berlin und die Region zu leisten."
Der Forschungsschwerpunkt "Mikrosysteme" wird sich mit
Fertigungsprozessen und spezifischen Apparaturen sowie mit der
Entwicklung und Fertigung innovativer Produkte aus den Bereichen
Medizin-, Kommunikations-, Mess- und Gerätetechnik befassen.
Das dafür notwendige disziplinäre Spektrum von der Physik,
den Werkstoffwissenschaften über die Elektrotechnik bis hin
zur Mikro- und Medizintechnik ist an der TU Berlin vorhanden.
Mit dem neuen FSP werden weitere Anreize für interdisziplinäres
Arbeiten innerhalb der Universität und im Hinblick auf externe
Partner geschaffen. Darüber hinaus besteht eine wichtige
Aufgabe des FSP in der Bündelung von Forschungskompetenzen
für öffentliche und privatwirtschaftliche Partner, in
dem Transfer von fertigungstechnologischem Know-how in Partnerfirmen
und der Erschließung neuer Anwendungsbereiche für mikrotechnische
Produkte - auch um die Drittmittel-Einwerbung zu erhöhen.
Seit einigen Jahren werden weltweit erhebliche Anstrengungen unternommen,
extrem miniaturisierte Komponenten und komplexe Systeme zu produzieren.
Energie- und Materialeinsparung, eine reduzierte Baugröße
und eine erhöhte Leistungsvielfalt durch zusätzliche
Funktionen sind die maßgeblichen Vorteile. In jüngster
Zeit hat der Miniaturisierungsgrad technischer Geräte in
vielen Sparten eine markt- und absatzrelevante Bedeutung erlangt,
da sich für einige wichtige Anwendungsgebiete, beispielsweise
die Medizin-, Kommunikations- oder Sicherheitstechnik, völlig
neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. Um jedoch mikrotechnische
Produkte marktgerecht zu gestalten, müssen noch weitere fertigungstechnische
Voraussetzungen geschaffen werden. An diesem Punkt wollen die
Wissenschaftler der TU Berlin mit ihren Projekten ansetzen. Die
TU Berlin verfügt bereits über neun aktuelle Forschungsschwerpunkte.
Zu ihnen gehören beispielsweise das "Zentrum Mensch-Maschine-Systeme",
das "Schinkel-Zentrum für Architektur-, Stadtforschung
und Denkmalpflege" oder der im vergangenen Jahr eingerichtete
FSP "Wasser in Ballungsräumen".
Stefanie Terp
Leserbriefe
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