TU intern - Dezember 2001 - Multimedia
Bits und Tipps
Haben Sie auch schon einmal per E-Mail eine Warnung vor einem Virus
bekommen? Da liest man dann von gefährlichen Viren, die etwa
die Festplatte zerstören können. Meist wird auch noch
auf eine bekannte Firma oder Organisation verwiesen: Es wurde
gerade ein neuer Virus festgestellt, den Microsoft und McAfee als
den bisher gefährlichsten Virus überhaupt bezeichnen,
lautete ein Text. Dem gutgläubigen Leser schlottern die Knie,
und er folgt der Anweisung auf dem Bildschirm, flugs allen Freunden
und Bekannten diese Warnung zukommen zu lassen.
Und genau das sollte man eigentlich nicht tun. Alle diese
Warnungen sind frei erfunden, oftmals gibt es diese Computerviren
nicht, oder sie können überhaupt nicht die beschriebenen
Schäden anrichten, stellt der Viren-Experte Frank Ziemann
klar. Solche Warnungen werden Hoaxes genannt, der Begriff stammt
aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Falschmeldung oder auch
Schabernack. Frank Ziemann will über diese Falschmeldungen
aufklären und betreibt mit den Hoax-Info-Service auf den Internetseiten
der TU Berlin einen der besten Informationsdienste zu diesem Thema.
Die massenhafte Verbreitung der Mail und die Verunsicherung
der Menschen sind die eigentliche Ziele der Verfasser, erklärt
Ziemann, in manchen Fällen entsteht ein Hoax auch durch
Unkenntnis und Missverständnisse. Das Prinzip ist das
Gleiche wie bei einem Kettenbrief. Der tatsächliche Schaden:
Es kostet Zeit, und der Datenverkehr im Internet nimmt noch weiter
zu.
Neben Viren-Warnungen gibt es noch andere Gerüchte oder Lügen:
Das fängt an bei der Bitte, den letzten Wunsch eines unheilbaren
kranken Kindes zu erfüllen und eine Mail an alle Freunde und
Bekannten zu verschicken, und reicht bis hin zu diversen Falschmeldungen
nach den Terroranschlägen vom 11. September in den USA, wie
etwa die Hinweise auf Anschläge zu einem bestimmten Tag in
Berlin. Prinzipiell sollte jeder solchen Mails gegenüber
misstrauisch sein und, falls man eine Mail weiterleiten möchte,
den Inhalt erst überprüfen. Mit Falschmeldungen sollte
man jedoch keine wertvolle Zeit verschwenden. Am besten gleich löschen,
empfiehlt Frank Ziemann. Echten Viren begegnet man mit einem aktuellen
Virenschutzprogramm und der nötigen Vorsicht. Öffnen
Sie keine Dateien, die zum Beispiel an E-Mails angehängt waren
oder aus dem Internet heruntergeladen wurden, ohne sie mit einem
Antivirus-Programm geprüft zu haben, warnt der Viren-Experte.
cho
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