TU intern - Dezember 2001 - Alumni
Career-Center der TU Berlin:
Die machen Mut - Erfolgsgeschichte(n)
Career Center, Career Office oder ähnliche Begriffe waren
vor einigen Jahren an deutschen Hochschulen noch wahre Fremdwörter.
Wer vor fünf oder mehr Jahren sein Studium abgeschlossen hatte,
dem konnte die Uni nichts mehr weiter bieten - wie sie ihren Berufseinstieg
organisierten, war gänzlich den Absolventinnen und Absolventen
überlassen. Das hat sich, zumindest an der TU Berlin, in den
vergangenen Jahren geändert: Das Career Center wurde ins Leben
gerufen, das ein umfassendes Konzept zu Praxis, Bewerbung und Berufseinstieg
bietet. Zum einen gibt es hier Informationen und Beratung für
Studierende und Absolventen zu allen Themen, die mit Berufseinstieg
und Bewerbung in Zusammenhang stehen, zum anderen gibt es die Vermittlung
von Wegen in die Praxis. So zum Beispiel mit der Studentenbörse,
einer Datenbank im Internet, die Praktikumsangebote, Studien- und
Diplomarbeiten, aber auch Werkstudenten- und Absolventenangebote
umfasst.
WEGE INS AUSLAND
Wer Erfahrungen im Ausland sammeln möchte, kann sich an die
europäische Studentenbörse Leonardo da Vinci wenden, welche
drei- bis zwölfmonatige Fachpraktika im Ausland organisiert,
die durch Stipendien der EU gefördert werden. Diese Auslandspraktika
sind für Studierende sowie auch für Absolventen bis zwölf
Monate nach Studienabschluss gedacht. Das ein Auslandsaufenthalt
im Lebenslauf bei späteren Bewerbungen die Chancen erhöht,
weiß auch TU-Alumnus Michael Nolte. Das Leonardo Programm
finanzierte seinen dreimonatigen Aufenthalt in Polen. Er hat das
Stipendium genutzt, um bei einer Baufirma ein Praktikum zu absolvieren.
Dass sich die Reise nach Polen gelohnt hat, zeigt sich heute. Nachdem
er im Sommer dieses Jahres sein Bauingenieurstudium abgeschlossen
hatte, bekam er eine Anstellung bei der polnischen Firma. Rückblickend
lobt Michael Nolte auch die unbürokratische Verfahrensweise
bei der Vergabe der Leonardo-Stipendien. Es bedeutet eigentlich
einen geringen Aufwand, sich bei Leonardo zu bewerben, wenn man
sich überlegt, welche Chance man dafür wahrnehmen kann.
Ein weiterer Bereich des Career Centers befasst sich mit der Zusatzqualifizierung.
Dazu werden diverse Trainings angeboten, zum Beispiel Bewerber-
und Assessmentcenter-Workshops oder Kommunikationstrainings, bei
denen sich die Studierenden auf verschiedene Bewerbungssituationen
vorbereiten und Softsskills trainieren können.
An einer deutschen Hochschule bisher einmalig ist der Service des
Qualifizierungsprogramms Career Office, das seit dem
Wintersemester 00/01 seine Arbeit an der TU Berlin aufgenommen hat.
Gemeinsam mit dem Hochschulteam des Arbeitsamts Berlin West und
den Personaltrainern der gaetan-data GmbH wird ein umfangreiches
Beratungs- und Trainingsprogramm zu allen Fragen rund um die Themen
Bewerbung und Softskills angeboten. Eine, die das Career Office
erfolgreich durchlaufen hat und mit dessen Hilfe an den Traumjob
gekommen ist, ist TU-Absolventin Mieke Hartmann, die 2000 ihr Anglistikstudium
abgeschlossen hatte. Als sie nach einem Auslandsaufenthalt nach
Berlin zurückkam, wollte sie sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren
und kam per Zufall auf das Career Office.
PERSÖNLICHE BERATUNG
Sechs Wochen konnte sie das Angebot des Office nutzen, lernte unter
anderem Kommunikations- und Präsentationstechniken. Viel geholfen
haben ihr die persönlichen Beratungsgespräche, bei denen
sie auch mit ihrer Beraterin die einzelnen Bewerbungsschreiben
durchgegangen ist. Dabei war auch eine Bewerbung beim Internationalen
Roten Kreuz in Genf - ihr Traumziel, hatte sie doch
als halbe Schweizerin immer schon den Wunsch nach einer internationalen
Tätigkeit, verbunden mit sozialem Engagement. Als die Einladung
zum Vorstellungsgespräch kam, konnte sie sich im Career Office
auf das Gespräch und das Assessmentcenter vorbereiten. Die
machen einfach Mut, das war wichtig für mich, fasst sie
die Unterstützung durch das Career Office zusammen. Die Gespräche
in Genf hat sie bestanden und inzwischen ihre Stelle als Delegierte
beim Internationalen Roten Kreuz angetreten.
bk
Leserbriefe
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