TU intern - Dezember 2001 - Lehre &
Studium
Studentische Initiative:
Bessere EDV-Ausbildung für Landschaftsplaner gefordert
An der Fakultät VII
hat sich eine Studentische EDV-Initiative gegründet, die sich
für mehr Informationstechnologie in der Lehre einsetzt. Als
unzureichend betrachtet die Initiative zum einen das Lehrangebot
des Studiengangs Landschaftsplanung im EDV-Bereich: Plätze
in Kursen für Auto-Cad, ein Zeichenprogramm für Architekten,
sind knapp; ebenso herrscht regelmäßig ein großer
Andrang bei den Kursen für Geoinformationssysteme (GIS), sodass
nur jeder dritte Studierende einen Platz erhält. Zum anderen
wird auch die fehlende Orientierung des Studiums an der Praxis bemängelt.
Eine nicht repräsentative Umfrage der Initiative unter Planungsbüros
in ganz Deutschland ergab, dass von Bewerbern breite Kenntnisse
in der EDV gängige Einstellungsvoraussetzung sind. Hier liegt
auch der Hauptkritikpunkt der Initiative: An der TU Berlin werden
Landschaftsplaner an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes vorbei
ausgebildet. Die Rückkopplung zwischen Arbeitgebern und Universität
ist im informationstechnologischen Bereich äußerst ungenügend.
Auf der anderen Seite zeigen sich noch große Vorbehalte von
einzelnen Fachgebieten gegenüber der Rolle und Bedeutung von
GIS. Aus diesem Grunde lud die Initiative am 5. 12. 2001 zu einem
Informationsabend ein. Referenten aus Wissenschaft und Praxis erläuterten
die weit reichenden Anwendungsmöglichkeiten von GIS. Zwar haben
derartige Systeme viele Vorzüge, und viele ihrer Potenziale
sind noch nicht ausgeschöpft, doch das System und die damit
gewonnenen Ergebnisse sind nur so gut und exakt wie seine Bearbeiter.
Fundierte Kenntnisse und Erfahrungen mit dem System sind deshalb
unerlässlich für exakte Ergebnisse. Die Forderung der
Initiative, frühzeitig, also bereits im Grundstudium, die GIS-Lehre
ins Studium zu integrieren und von einem Experten betreuen zu lassen,
fand daher auch breite Unterstützung. Mit Hilfe fachkundiger
Betreuung sollen sich die Studenten tief greifend mit diesen Systemen
vertraut machen und sie verantwortlich anwenden. In der sich an
die Vorträge anschließenden Diskussion wurde auf den
erheblichen Forschungsbedarf zu Einsatzmöglichkeiten der GIS
hingewiesen - ein Profilierungsfeld für die TU Berlin?
Imme Köppen,
Studierende
Leserbriefe
|