TU intern - Dezember 2001 - Forschung
MIKROTRENNFLÄCHEN /tui/ Geologische Trennflächen kommen vom Mikrobereich - vor allem als Kristallgrenzen - bis zum Makrobereich, beispielsweise als tektonische Störung, vor. Der so genannte Durchtrennungsgrad ist darum ein essenzieller Kennwert zur Lösung geotechnischer Problemstellungen. Ziel des DFG-Projekts „Erfassung und Beschreibung von Mikrotrennflächen in Festgesteinen“ unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Tiedemann, Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin, und Prof. Dr. Georg Dresen, GeoForschungsZentrum Potsdam, ist eine Annäherung an diesen Kennwert auf mikroskopischer Ebene. Dazu sollen unter anderem in Laborversuchen felsmechanische und petrophysikalische Indexwerte ermittelt werden. Gelingt eine Korrelation zwischen den Indexwerten und dem beobachteten Bruchmuster im Mikrobereich, wäre für die getesteten Gesteine eine Eichung der die Durchtrennung charakterisierenden Indexwerte erreicht.

TRINKWASSERAUFBEREITUNG /tui/ Rückstände von Humanpharmaka und andere persistente Kontaminanten werden über die gereinigten Abwässer von kommunalen Kläranlagen in die angrenzenden Gewässer verbracht und können bis ins Grundwasser gelangen, welches auch zur Trinkwasserherstellung genutzt wird. Im Rahmen eines von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) geförderten Projekts „EPOS - Untersuchungen zur Eliminierung von polaren organischen Stoffen, insbesondere Arzneistoffen und deren Metabolite aus dem Trinkwasser der Berliner Havelwasserwerke“ unter Leitung von Dr. Thomas Heberer, Institut für Lebensmittelchemie der TU Berlin, und Dr. Uwe Dünnbier, BWB, sollen die Prozesse und deren Steuerung zur Eliminierung dieser Stoffe bei der Trinkwasseraufbereitung praxisnah untersucht werden.

TURBULENZMODELLIERUNG /tui/ Im Rahmen des EU-Vorhabens TAURUS (Technology Development for Aeroelastic Simulations on Unstructured Grids) wird ein aeroelastisches Simulationswerkzeug entwickelt, das gekoppelte instationäre Strömungs- und Struktur-Berechnungen an komplexen Flugzeugkonfigurationen erlaubt und in der europäischen Luftfahrtindustrie zum Einsatz kommen soll. Ein Kernstück dieses Verfahrens ist ein unstrukturiertes 3D-Finite-Volumen-Programm zur Lösung der Navier-Stokes-Gleichungen. Professor Frank Thiele und seine Arbeitsgruppe vom Hermann-Foettinger-Institut für Strömungsmechanik der TU Berlin befassen sich hierbei mit der Implementierung und Validierung expliziter algebraischer Spannungsmodelle in das Strömungssimulationsprogramm. Die verbesserte Berechnung turbulenter Effekte ist von großer Bedeutung für die zuverlässige aeroelastische Vorhersagefähigkeit des Gesamtsystems.

INNOVATIONSPOLITIK /tui/ Das Innovationsgeschehen kann als ein Wechselspiel von stabilen Phasen, in denen Innovationswettbewerb zu eher inkrementellen Innovationen führt, und Umbruchsphasen, in denen sich grundlegend neue Paradigmen durchsetzen, aufgefasst werden. Darüber hinaus sind ökologisch vorteilhafte Innovationen oft dadurch benachteiligt, dass sich die Umweltentlastung selbst nicht in wirtschaftlichem Erfolg niederschlägt. Im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Rahmenbedingungen für Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften“ identifizieren Prof. Dr. Georg Erdmann und Dr. Dr. Christian Sartorius vom Fachgebiet Energiesysteme der TU Berlin zusammen mit Kollegen des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin und der FH Lausitz solche Phasen, in denen Richtung und Ausmaß des Innovationsgeschehens flexibel sind und sich ökologische Verbesserungen daher mit relativ geringem wirtschaftlichem und sozialem Aufwand realisieren lassen.


Leserbriefe

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    Dezember 2001


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