TU intern - Dezember 2001 - Menschen
Neu berufen
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Frank Behrendt
Von der elementaren Reaktion zum Kraftwerk
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Im August 2001 hat Professor Dr. rer. nat. Frank Behrendt seine
Lehr- und Forschungstätigkeit am Institut
für Energietechnik der TU Berlin aufgenommen. Er vertritt
das Fachgebiet
Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer
Energien.
Die enge Verzahnung von Experiment und Simulation wird die Arbeiten
Frank Behrendts an der TU Berlin leiten. Nur so können die
den Verbrennungs- und Vergasungsprozessen fossiler wie auch regenerativer
Brennstoffe zu Grunde liegenden Vorgänge im Detail verstanden
werden. Bei fossilen Brennstoffen handelt es sich um Kohle, Öl
und Gas, bei regenerativen beispielsweise um Holz oder organische
Rest- und Abfallstoffe. Das detaillierte Verständnis der elementaren
Schritte wiederum erlaubt es, nach geeigneter Vereinfachung und
Kompression der so gewonnenen Informationen Modelle zur Beschreibung
komplexer technischer Prozesse zu gewinnen. Gerade dieser Schritt
bedarf der fortgesetzten Überprüfung der Annahmen mittels
geeigneter Experimente.
Besonders die zunehmende Verbreitung auch kleinerer Anlagen zur
Vergasung von regenerativen Brennstoffen stellt in mehrfacher Hinsicht
eine Herausforderung dar. Während die technische Entwicklung
großer Kraftwerksanlagen für fossile Brennstoffe im Hinblick
auf Wirkungsgrad und Schadstoffemission einen hohen Reifegrad erreicht
hat, gibt es im Bereich kleiner Anlagen für CO2-neutrale Brennstoffe
erhebliche Defizite. Frank Behrendt plant hier, geeignete Modelle
für alle Teilschritte der Vergasung von biogenen Feststoffen
wie Holz, aber auch von anderen nichtfossilen Brennstoffen wie Klärschlamm
und Abfall mit der Beschreibung der reagierenden Strömung in
der Reaktionskammer zusammenzuführen. So wird ein Programmpaket
entstehen, das die Planung solcher Anlagen verbessern wird. Hinzu
werden experimentelle Arbeiten zur Untersuchung der Vorgänge
in der Reaktionskammer sowie zur Abgasuntersuchung kommen.
Frank Behrendt, Jahrgang 1959, studierte an der RWTH Aachen und
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Chemie und wurde
dort am Physikalisch-Chemischen Institut zum Dr. rer. nat. promoviert.
Nach der Promotion folgte ein Wechsel an das Institut für
Technische Verbrennung der Universität Stuttgart. Hier arbeitete
Frank Behrendt unter anderem an der Simulation und experimentellen
Untersuchung der katalytisch stabilisierten Verbrennung. In diese
Zeit fällt auch ein Postdoktorandenstipendium der Deutschen
Forschungsgemeinschaft für Arbeiten über dieses Thema
am Department of Physics der Chalmers University of Technology in
Göteborg. Ein erneuter Wechsel nach Heidelberg führte
an das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches
Rechnen, wo er in der Forschungsgruppe Reaktive Strömungen
seine Arbeiten über katalytische Verbrennungsprozesse fortsetzte.
Diese Arbeiten mündeten nach einem Forschungsaufenthalt an
der Combustion Research Facility der Sandia National Laboratories
(Livermore, USA) in der Habilitation für das Fachgebiet Technische
Verbrennung an der Universität Stuttgart.
mika
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