TU intern - Erstsemester-Special WS 2001/2002
- Studium
Bafög:
Reform bringt mehr Geld für mehr Studierende
Guildo Horn wirbt für die
Bafög-Reform |
In Deutschland findet auf dem Weg ins Studium eine soziale Selektion
statt", kommentierte Hans-Dieter Rinkens, Präsident des
Studentenwerks, die erste Zusammenfassung der 16. Sozialerhebung
über "die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden
in der Bundesrepublik Deutschland 2000". Die Studie wurde in
diesem Sommer vom Deutschen Studentenwerk gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium
und in Zusammenarbeit mit dem Hochschul-Informations-System (HIS)
herausgegeben.
Zentrales Ergebnis der Studie: Wer sich an einer Universität
einschreibt, entscheiden in hohem Maße Einkommens- und Bildungsniveau
der Eltern. Und ein abgeschlossenes Studium eröffnet im zweiten
Schritt bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.
Auch die rund 13 Prozent der Studierenden, die aus Familien mit
niedrigem Einkommen und ohne Abitur oder Hochschulbildung der Eltern
stammen, haben an der Uni nicht die gleichen Voraussetzungen wir
ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus "besseren" Verhältnissen:
Ihre durchschnittlich erheblich schlechtere finanzielle Situation
zwingt sie wesentlich stärker zum Gelderwerb neben dem Studium.
Dieser existienzielle Druck führt, wenn schon nicht wie in
einigen Fällen zum Studienabbruch, auf jeden Fall zu einem
deutlich verlängerten Studium.
Wer nun aber zu lange studiert, verwirkt einerseits den Anspruch
auf Bafög, andererseits drohen gerade Langzeitstudierenden
künftig in verstärktem Maße "Straf"-Studiengebühren.
Diesen Teufelskreis soll die im April diesen Jahres verabschiedete
Bafög-Novelle durchbrechen. Mehr Geld für mehr Studierende
heißt die Devise. Alleine in Berlin erhalten rund 1000 Studierende
nun finanzielle Unterstützung, die nach der alten Regelung
nichts bekommen hätten. Wer Bafög bezieht, erhält
im Schnitt jetzt 100 Mark mehr. Ob die Trendwende einen Durchbruch
bedeutet, muss sich noch erweisen. Mit der Novelle ist das Bafög-Niveau
gerade mal wieder auf dem Stand von Mitte der 90er-Jahre.
lk
Über Bafög und Bildungskredite informiert
die Broschüre "Ausbildungsförderung".
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www.bmbf.de
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