TU intern - Februar/März 2001 - Forschung
Begutachtung:
Zentrum Mensch-Maschine-Systeme wurde positiv evaluiert
Mensch und Maschine arbeiten immer enger zusammen. Lösungen
entwickelt das ZMMS |
Ingenieur- und Humanwissenschaftler projektgebunden zusammenzuführen
- das ist das erklärte Ziel des Zentrums Mensch-Maschine-Systeme
(ZMMS). Seit 1995 existiert dieser Forschungsschwerpunkt an der
TU Berlin, der fachgebiets- und fachbereichsübergreifend
angelegt ist. Über diesen Weg will man die organisatorischen
Strukturen aufbrechen und Kooperationen von Wissenschaftlern verschiedener
Disziplinen befördern.
Ende Januar 2001 fand ein Evaluationskolloquium statt, um über
die weiteren Arbeitsinhalte und -strukturen zu entscheiden. Genauso
wie vor drei Jahren wurde das Zentrum auch jetzt von einem internationalen
Wissenschaftlerteam positiv evaluiert und die Fortführung
dieses Forschungsschwerpunktes durch die TU-Kommission für
Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) befürwortet.
Die Bilanz zeigt, dass man vor allem auf dem Sektor Dienstleistungen,
bei den wissenschaftlichen Veranstaltungen sowie den Publikationen
auf ein beachtliches Ergebnis verweisen kann. Allein fünf
Internet-basierte Angebote wurden aufgebaut. Eine Reihe regelmäßig
stattfindender Workshops hat sich etabliert. Hinzu kamen fünf
Großveranstaltungen und insgesamt 66 Publikationen aus den
ZMMS-Forschungsprojekten.
Der vorgelegte Arbeitsbericht benennt neben den Erfolgen in der
wissenschaftlichen Arbeit auch die Schwierigkeiten eines solchen
Zusammenschlusses. Gegenwärtig sind im ZMMS vier wissenschaftliche
Projekte angesiedelt, darunter die DFG-Forschergruppe
"Mensch-Maschine-Interaktion in kooperativen Systemen der Flugsicherung und Flugführung"
und die Nachwuchsgruppe der VolkswagenStiftung
"MoDyS - Methoden zur Bedienermodellierung in dynamischen
Mensch-Maschine-Systemen". Fast die Hälfte der Wissenschaftler
kommt aus den Ingenieurwissenschaften, ein Drittel aus den Humanwissenschaften.
Zur Zeit liegen drei interdisziplinäre Projekte zur Entscheidungsfindung
vor, bereits 18 wurden abgeschlossen. Trotz dieser breiten wissenschaftlichen
Betätigung sei der erreichte Vernetzungsgrad leicht zurückgegangen,
konstatiert das Leitungsgremium mit Prof. Dr. Klaus-Peter Timpe
als Sprecher an der Spitze. Die Wortmeldungen machten es deutlich:
Ein Nachdenken über geeignete Strukturen, die eine Zusammenarbeit
verschiedener Disziplinen anregen und belohnen, ist nicht nur
am Zentrum notwendig, sondern auch auf Leitungsebene der Universität.
Vor allem vor dem Hintergrund der im April stattfindenden Umstrukturierung
in Fakultäten sei eine Diskussion darüber jetzt notwendig.
Erklärtes Ziel für die zukünftige Arbeit des Zentrums
ist es daher, die inneruniversitäre Vernetzung zu intensivieren
und die Arbeit dort bekannter zu machen. Die entwickelten Methodiken
will man auf Workshops oder als Dienstleistungspaket nachfrageorientiert
anbieten. Die Internet-Zeitschrift "MMI Interaktiv",
die Expertendatenbank EMMS,
die angebotene Linksammlung sowie die Konferenzdatenbank sollen
künftig in einem Web-Portal integriert werden. Denn Interdisziplinarität
lebt von der Vernetzung, und der erste Schritt dahin besteht aus
dem Wissen darüber, wo und an welchen Projekten in der Universität
geforscht wird.
stt
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