TU intern - Januar 2001 - Hochschulpolitik
Weltweit auf Kundenfang
Deutsche Hochschulen gehen in die Marketing-Offensive
Eine noch wirksamere Präsentation der Leistungsfähigkeit
deutscher Hochschulen im Ausland ist das Ziel einer Marketing-Offensive,
die der Deutsche Akademische Austauschdienst
(DAAD) und die Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF) starten.
"Forschung
und Ausbildung an deutschen Hochschulen gehören in vielen Bereichen
weltweit zur Spitze", sagte HRK-Präsident Professor Dr.
Klaus Landfried Ende des vergangenen Jahres vor der Presse in Berlin.
"Leider sei dies in vielen Ländern noch nicht hinreichend
bekannt. Mit Hilfe des Marketings wollen wir wissenschaftlichen
Nachwuchs und Studierende für einen Aufenthalt in Deutschland
gewinnen", so Landfried. So könne der in einigen Fächern
herrschende Nachwuchsmangel überwunden werden. Erfahrungsgemäß
bildeten sich mit den ausländischen Gästen nach Rückkehr
in ihre Heimatländer auch hilfreiche Netzwerke.
Die 192. HRK-Plenarversammlung hatte zuvor das Konzept beraten.
Danach werden HRK, DAAD und Hochschulen ein Marketing-Konsortium
bilden, das Forschung, Weiterbildung und Studium in Deutschland
professionell präsentieren soll. Das Konsortium liefert für
seine Mitglieder einen umfassenden Service, der von einer attraktiven
Internet-Präsenz bis zur Gestaltung der Stände auf internationalen
Bildungsmessen reicht. Ein gemeinsames Dach findet das Hochschulmarketing
in der von Bund, Ländern, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam
getragenen Initiative zum Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland.
Die Hochschulen hätten das Auslandsmarketing in den letzten
Jahren zunehmend als zukunftsweisendes Aufgabenfeld erkannt und
in einigen Fällen schon beachtliche Projekte angestoßen.
Dies zeige sich auch an zahlreichen Initiativen, teils von Hochschulnetzwerken
oder einzelnen Bundesländern getragen. Vieles sei aber bislang
an der schwierigen Finanzlage der Hochschulen gescheitert, erklärte
Landfried.
HRK-Präsident Landfried wies auch auf strukturelle wie finanzielle
Folgen hin, die die erwünschte Steigerung des Anteils ausländischer
Studierender und Wissenschaftler mit sich brächte. Es gebe
in einigen Ballungsgebieten wie bei kleineren Fachhochschulen
schon jetzt Probleme mit der Wohnraumversorgung, neue Gästehäuser
seien dort notwendig. Zum anderen müssten die in Fächern
wie BWL, Informatik oder Rechtswissenschaften völlig überlasteten
Hochschulen entweder zusätzliche Mittel für die erforderliche
Betreuung ausländischer Gäste vom Staat erhalten oder
sich diese über entsprechende Gebühren, insbesondere
im postgradualen Bereich, selber beschaffen können.
tui
http://www.daad.de
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