TU intern - Juli 2001 - Forschung

Luft- und Raumfahrtmesse

Schallschnelle Boeing und "Baikal" in Space

Die 44. Luft- und Raumfahrtmesse in Le Bourget bei Paris, die Ende Juni stattfand, konnte neue Rekorde verbuchen: Fast 1800 Aussteller aus über 60 Ländern stellten im Juni neun Tage lang ihre neuesten Entwicklungen zur Schau.

WORKSHOPS FÜR LUFT- UND RAUMFAHRTBEGEISTERTE

Das International Juniors Forum der EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) veranstaltete tägliche Workshops für insgesamt 120 Studierende aus aller Welt. Die Teilnehmer, unter ihnen auch Angehörige der TU Berlin, konnten sich in Präsentationen, Fallstudien und Diskussionen mit aktuellen Problemstellungen aus der Luft- und Raumfahrt beschäftigen und Lösungsstrategien entwickeln. Auch im nächsten Jahr im Mai werden auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin wieder viele interessante Workshops angeboten.
http://www.eads.net

"BAIKAL FLIGHT 101 FROM SPACE IS ARRIVED AT TERMINAL 1"


"Baikal" - eine wiederverwendebare erste Raketenstufe
So könnte eine Flughafendurchsage im Jahre 2004 lauten, wenn die wiederverwendbare erste Stufe einer russischen Rakete auf der Landebahn zum Stehen gekommen ist. Auf der Messe unübersehbar ist ein flugfähiges Modell für Horizontalflugtests ausgestellt worden. Geplant ist, dass die erste Stufe eine zweite Stufe in 60 km Höhe bringt, die dann einen zwei Tonnen schweren Satelliten in die Erdumlaufbahn transportiert - senkrechtstartend wie für herkömmliche Raketen üblich. Unüblich ist nun, dass Flügel ausgeklappt werden und mit Hilfe eines Triebwerks ein Flughafen angeflogen wird, um wie ein Flugzeug zu landen. Mit den teilweise wiederverwendbaren Raketen können zukünftig preiswerte Flüge in den Weltraum für Satelliten oder auch Passagiere angeboten werden.

BOEING CONTRA AIRBUS

Boeing kommt mit einem völlig neuen Flugzeugkonzept auf den Markt: Der so genannte "Sonic Cruiser" soll mit fast Schallgeschwindigkeit z. B. die Flugzeit nach Übersee um bis zu zwei Stunden verkürzen. Um dieses neue Flugzeug wirtschaftlich betreiben zu können, sind neue Technologien, wie z. B. Kohlefaserwerkstoffe, notwendig, die zum Teil noch zu entwickeln sind. Stattdessen kann Airbus neue Interessenten für den Super-Jumbo in Le Bourget gewinnen. Airbus setzt dagegen nicht wie der amerikanische Konkurrent auf Geschwindigkeit, sondern auf den Massentransport. Mit einer Passagierzahl von bis zu 800 Personen auf zwei Decks wird der Super-Jumbo A380 das größte Passagierflugzeug der Welt sein.

INTERNET ÜBER DEN WOLKEN

In der Zukunft wird es nie wieder Langeweile im Flugzeug geben - das versprechen die Flugzeughersteller Airbus und Boeing. Als Erster stellt Boeing seine Hochgeschwindigkeits-Datenverbindung "Connexion by Boeing" vor. Das System basiert auf einer flachen Spezialantenne, die auf dem Rücken des Flugzeuges montiert ist. Satelliten sorgen für eine Verbindung der Bodenstation mit dem Flugzeug. Wegen der hohen Bandbreite gibt es bei diesem System keinerlei Beschränkungen in der elektronischen Kommunikation. Nicht nur das Surfen im Internet und das Senden und Empfangen von E-Mails, sondern auch das Einwählen in Firmennetzwerke und der Empfang von Live-Fernsehen wird damit möglich sein. Lufthansa wird als erster Flugzeugbetreiber das System drei Monate lang testen.

Robert A. Goehlich, Michael Schmid


Leserbriefe

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