TU intern - Juli 2001 - Aktuelles
Mit dem Shuttle zur Langen Nacht der Wissenschaften
Zuckermuseum und Heißwasserraketen warten am 15. September
auf neugierige Besucher
Im Rahmen des Wissenschaftssommers 2001 veranstalten Wissenschaft
im Dialog gGmbH, der Museumspädagogische Dienst, die Berliner
Universitäten und zahlreiche Forschungseinrichtungen am 15.
September 2001 erstmalig die Lange Nacht der Wissenschaften. Mehr
als 40 Forschungsinstitutionen werden an diesem Abend in der Zeit
von 18.00 bis 2.00 Uhr ihre Türen öffnen, um der Öffentlichkeit
Einblicke in ihre Arbeit zu gewähren. Auch die TU Berlin,
organisiert von der TU-Pressestelle,
beteiligt sich mit sechs Projekten an der Langen Nacht der Wissenschaften.
Für die erste Lange Nacht der Wissenschaften wurden universitäre
und außeruniversitäre Forschungsinstitute ausgewählt,
die in räumlicher Nähe zueinander stehen und die historisch
gewachsenen Strukturen der Berliner Wissenschaftslandschaft widerspiegeln.
Neben den Instituten der TU, HU und der FU Berlin stehen die Technologie-Zentren
in Berlin-Adlershof und Berlin-Buch
im Mittelpunkt. Die Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften
werden mit Bus-Shuttles zu den Standorten und den dort liegenden
Instituten gebracht. Ausgangspunkt für die beiden Touren im
Zentrum Berlins sind die Urania und die Humboldt-Universität
zu Berlin. Die anderen Touren werden mit der S-Bahn und mit Bus-Shuttles
angefahren. Tickets kosten 20,- DM, ermäßigt 12,- DM.
Sie beinhalten das BVG-Ticket für die Tarifgebiete ABC von
15.00 bis 5.00 Uhr. Erhältlich sind sie an bekannten Vorverkaufsstellen
und beim Museumspädagogischen Dienst Berlin, Chausseestr. 123,
10115 Berlin. Weitere Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaften
können über die Infoline des Museumspädagogischen
Dienstes, Tel.: 28 39 74 44 oder im WWW unter http://www.mdberlin.de,
abgerufen werden. Informationen zur TU-Beteiligung erteilt Ihnen
gern die TU-Pressestelle, Tel.: 314-2 29 19 oder -2 39 09.
DEMONTAGEFABRIKEN
Mit der Entwicklung
von Strategien und Technologien zur Schonung der natürlichen
Ressourcen und zur Verringerung von Umweltbelastungen beschäftigt
sich der 1995 an der TU Berlin eingerichtete Sonderforschungsbereich
281. Acht Fachgebiete der TU Berlin und eines der Hochschule
der Künste sind am Sfb 281 beteiligt. Der neue Forschungsansatz
besteht darin, die Beseitigung (Verbrennung und Deponierung) von
gebrauchten Produkten zu reduzieren, indem Materialien und funktionsfähige
Komponenten entnommen und einer Verwertung bzw. erneuten Verwendung
zugeführt werden, um somit durch Demontage neue Geschäftsfelder
zu erschließen. Um dies zu erreichen, sind beispielsweise
logistische Konzepte, demontagegerechte Konstruktion sowie ökologische
und ökonomische Betrachtungen erforderlich. Sonderforschungsbereiche
sind fachübergreifende Forschungsschwerpunkte an Hochschulen,
die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt werden.
Wegen ihrer Grundlagenorientierung gelten sie als der eigentliche
Motor zukünftiger technischer Innovationen.
Ort: Produktionstechnisches Zentrum (PTZ), Pascalstr. 8-9, 10587
Berlin
"RIECHTRUPPEN"
Das Hermann-Rietschel-Institut
für Heizungs- und Klimatechnik der TU Berlin ging aus der
von Hermann Rietschel vor über 100 Jahren gegründeten
"Prüfstation für Heizungs- und Lüftungseinrichtungen"
hervor und ist damit das älteste Institut seiner Art in Deutschland.
Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Raumluftqualität,
thermische Behaglichkeit, Raumluftströmung und Strömungssimulation
in Innenräumen. In Deutschlands einzigem Luftqualitätslabor
versuchen Wissenschaftler des Hermann-Rietschel-Institutes mit Hilfe
von "Riechtruppen" Gerüchen eine Dimension zu geben.
Zu diesem Zweck werden geruchsaktive Stoffe den Probanden zur Bewertung
vorgesetzt. In Versuchsreihen werden Addition, Mischung und die
Geruchsschwelle einer Vielzahl von Substanzen untersucht. Ziel ist
es, verbindliche Aussagen über zulässige Geruchsstärken
in Innenräumen zu treffen.
Ort: TU Berlin, Hermann-Rietschel-Institut für Heizungs- und
Klimatechnik, Marchstr. 4, 10587 Berlin
BLASEN IM KLÄRTEICH
Hermann Föttinger
wurde mit dem von ihm erfundenen Strömungsgetriebe weltbekannt.
Er war der erste Hochschullehrer (1924), der an einer deutschen
Hochschule einen Lehrstuhl für Strömungsphysik und Turbomaschinen
innehatte. Das Fachgebiet
Hydraulische Strömungsmaschinen und Strömungstechnik
der TU Berlin beschäftigt sich neben der Lehre mit Problemlösungen
bei Kreiselpumpen, experimentellen und numerischen Untersuchungen
fluidtechnischer Systeme sowie der technischen Fehlerdiagnose bei
Großpumpen. Es hat Pionierleistungen auf dem Sektor verschiedener
laseroptischer Strömungs-Geschwindigkeits-Messverfahren vollbracht
und ist heute eines der führenden Fachgebiete in diesem Anwendungsbereich.
Das Forschungsspektrum reicht von der Wasserversorgung in Großraumflugzeugen
bis hin zur Abwasserbehandlung in Klärteichen. Das Drittmittelvolumen
setzt sich aus Aufträgen der Industrie, der Arbeitsgemeinschaft
industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) und der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) zusammen.
Ort: TU Berlin, Hermann-Föttinger-Institut für Strömungsmechanik,
Fachgebiet Hydraulische Strömungsmaschinen und Strömungstechnik,
Versuchshalle K (Eingang von der Fasanensraße, gegenüber
Bibliotheks-Baustelle), 10623 Berlin
BERLINER ZUCKERINSTITUT
Das seit über
100 Jahren bestehende "Berliner Zuckerinstitut" versteht
sich heute als Bündelung der einschlägigen Lehr- und Forschungskapazität
der Fakultät für
Prozesswissenschaften der TU Berlin. In der Amrumer Straße
sind die zuckertechnologischen Aktivitäten des Fachgebiets
Prozesstechnische Grundlagen der Lebensmitteltechnologie und der
ehemaligen Fachgebiete Technologie der Saccharide sowie Energiewirtschaft
und Anlagentechnik zusammengefasst. Neben der Mitwirkung bei der
Ausbildung von Lebensmitteltechnologen führt das "Berliner
Zuckerinstitut" als einzige Ausbildungsstätte für
Zuckertechnologen in der Europäischen Union eine Reihe von
Weiterbildungsprogrammen durch. In der Forschung werden sowohl lebensmittelverfahrenstechnische
als auch Grundlagenforschung und anwendungsbezogene industrielle
Auftragsforschung realisiert. Entwicklungshilfe wird seit den 60er
Jahren mit Ausbildung und Beratung betrieben. Darüber hinaus
beheimatet das "Berliner Zuckerinstitut" das Zuckermuseum,
das am Abend des 15. September 2001 ebenfalls in der Zeit von 18.00
bis 2.00 Uhr geöffnet sein wird.
Ort: TU Berlin, Institut für Lebensmitteltechnologie, Fachgebiet
Prozesstechnische Grundlagen der Lebensmitteltechnologie, Amrumer
Str. 32, 13353 Berlin
HEISSWASSERRAKETEN
In diesem Jahr feiert die studentische AQUARIUS-Gruppe am Institut
für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin bereits ihr zehnjähriges
Bestehen. Neben der Entwicklung, Fertigung und Erprobung von Heißwasserraketen
beschäftigt sich die Gruppe seit zwei Jahren verstärkt
mit einem Projekt, das den Namen "X-RATOS" trägt.
Hinter "X-RATOS", das für "eXperimental Rocket
Assisted Take-Off System" steht, verbirgt sich der Technologiedemonstrator
für ein horizontal beschleunigendes, bodengebundenes Starthilfesystem
auf Heißwasserbasis, das für zukünftige wiederverwendbare
Raumtransportsysteme konzipiert worden ist. Dieses System, das sekundenschnell
von Null auf Hundert beschleunigt und im Gegensatz zu konventionellen
Trägerraketen seine Last parallel zum Boden und nicht senkrecht
beschleunigt, bezieht seine Attraktivität aus dem Massenvorteil
des nicht-mitfliegenden Startschlittens sowie der geschickten Nutzung
eines eigens entwickelten voll wiederverwendbaren und umweltfreundlichen
Heißwasserantriebs.
Hinweis: AQUARIUS X-RATOS wird an diesem Abend zweimal starten können.
Die genauen Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben.
Ort: TU Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Werkstatthalle
im Erdgeschoss, Marchstr. 12, 10587 Berlin
LAMINARFLÜGELTECHNOLOGIE
Am Fachgebiet Aerodynamik im Institut für Luft- und Raumfahrt
der TU Berlin beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Verbesserung
der aerodynamischen Eigenschaften von Verkehrsflugzeugen. Hauptaugenmerk
gilt der Verringerung der Reibungswiderstände, da die Reibung
der Luftströmung an der Flugzeughaut bei Verkehrsflugzeugen
ca. 50 Prozent des Gesamtwiderstandes ausmacht. Hier steht die
Reduzierung dieses Reibungswiderstandes durch Einsatz der Laminarflügeltechnologie
einschließlich der aktiven Strömungskontrolle durch
Sensor-Aktuator-Systeme im Vordergrund. Mit diesen Technologien
ließe sich der Treibstoffverbrauch erheblich senken. Weiterhin
wird an der Optimierung von Hochauftriebssystemen gearbeitet,
welche die Aerodynamik des Flugzeuges bei Start und Landung verbessert.
Die Lärmbelastung kann in diesen Flugphasen somit durch größere
Gleitwinkel deutlich gesenkt werden.
Ort: TU Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Fachgebiet
Aerodynamik, Luftfahrzeugbauhalle im Erdgeschoss, Marchstr. 12,
10587 Berlin
Michaela Kawall
Leserbriefe
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