TU intern - Juli 2001 - Forschung
Landschaftsplanung
Weltnaturerbe in Gefahr
Prof. Johann Köppel und seine russischen Kollegen haben
sich den Schutz des Baikalsees auf die Fahnen geschrieben |
Der Baikalsee in Ostsibirien stellt ein einzigartiges Ökosystem
von globaler Bedeutung dar. Er ist nicht nur der tiefste (1637
Meter) und größte (20 Prozent des weltweiten Süßwasservorkommens),
sondern mit 30 Millionen Jahren wohl auch der älteste Binnensee
der Erde. 1996 wurde er von der UNESCO
zum Weltnaturerbe erklärt.
Für den Schutz des Baikalsees bedarf es großer planerischer
Sorgfalt im gesamten Einzugsgebiet des Sees. Das Gesetz zum Schutz
des Baikalsees sieht vor, den ganzen Baikal-Naturraum einer ökologischen
Zonierung zu unterziehen, die derzeit von der russischen und burjatischen
Seite mit deutscher Beratung erarbeitet wird.
Eine Tradition der Landschaftsplanung gibt es bisher in Russland
nicht. Jedoch bemühen sich seit bald einem Jahrzehnt Fachleute
auf russischer und deutscher Seite um die modellhafte Vermittlung
und Einführung der Grundsätze der Landschaftsplanung
in Russland. Auch Wissenschaftler vom Institut für Landschafts- und Umweltplanung
der TU Berlin unter Leitung von Professor Johann Köppel sind
hier beteiligt.
Diese deutsch-russische Kooperation begann im April 2000. Ende
Mai waren nun zum zweiten Mal russische Wissenschaftler am Institut
zu Gast. Prof. Köppel war seinerseits bereits mehrfach in
Irkutsk. Auch die nächste Reise ist schon geplant: Zunächst
wird er Ende Juli auf einer Tagung in Ulan-Ude eine Podiumsdiskussion
moderieren. Mitte August geht es dann voraussichtlich ins Selengadelta
im burjatischen (östlichen) Teil der Baikalregion zu einem
Workshop. Daran werden auch zehn Studierende des Studiengangs
Landschaftsplanung der TU Berlin teilnehmen. Die Studierenden
führen in diesem Sommersemester und im folgenden Wintersemester
ein so genanntes selbstbestimmtes Studienprojekt durch, das von
Birgit Seitz (Institut für Ökologie) und Prof. Köppel
betreut wird. Das Projekt wird vom Bereich Außenbeziehungen
(ABZ) der TU Berlin und dem Fachgebiet von Prof. Köppel auch
finanziell unterstützt.
tui
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