TU intern - Juli 2001 - Forschung

Neu bewilligt

GRAPHTRANSFORMATION /tui /Visuelle Modellierungssprachen wie z. B. UML haben eine zentrale Bedeutung für die Entwicklung von Softwaresystemen. Durch ihren mehrdimensionalen Charakter liegt es nahe, die Struktur von Graphiken durch Graphen und die von visuellen Sprachen durch Graphgrammatiken zu definieren. Die Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens zur Syntax- und Semantikdefinition von allgemeinen visuellen Modellierungssprachen auf der Basis von Graphtransformation ist Gegenstand des DFG-Projekts von Prof. Dr. Hartmut Ehrig vom Institut für Theoretische Informatik/Formale Spezifikation an der TU Berlin. Außer der Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens soll die Validation von visuellen Modellen unterstützt werden. Basierend auf den entwickelten Konzepten soll ein Generator für visuelle Modellierungsumgebungen entwickelt werden. Die Konzeption und der Generator sollen an verschiedenen Fallstudien getestet werden.

AUDIO-DATENKOMPRESSION /tui/ Am Institut für Telekommunikationssysteme wird an der Entwicklung von Verfahren gearbeitet, mit denen sich die Datenmenge digitaler Audiosignale für Übertragung und Speicherung verlustlos reduzieren lässt. "Verlustlos" heißt hierbei, die digitalen Audiodaten derart zu komprimieren, dass bei der Dekompression jedes einzelne Bit wieder exakt rekonstruiert wird. Im Gegensatz zu so genannten verlustbehafteten Verfahren wie dem populären "MP3", welches die nicht hörbaren Signalanteile entfernt, gehen bei der verlustlosen Kompression keine Informationen verloren. In dem Projekt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Noll, das von der DFG gefördert wird, sollen insbesondere Verfahren zur Kompression von Mehrkanalsignalen ("Surround Sound") entwickelt werden.

MAGNETISCHE SCHWINGUNGSMINDERUNG /tui/ Komplexe mechanische Systeme wie z. B. Maschinen, Fahrzeuge und Bauwerke bestehen aus einer Vielzahl von Komponenenten. Sie können durch äußere Kräfte zu Schwingungen angeregt werden. Oft sind diese unerwünscht, da sie zu einer Lärmbelästigung oder zu einer Beschädigung des Bauteils führen können. Eine Möglichkeit derartige Schwingungen zu minimieren, besteht in der aktiven Schall- und Schwingungskontrolle. Ziel des Forschungsvorhabens unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Roland Hecker vom Institut für Arbeitslehre ist daher die Realisierung und Untersuchung von magnetoelastisch basierten Sensoren und Aktuatoren zur Messung bzw. kontrollierten Beeinflussung der schwingenden Struktur. Die bei dem von der DFG geförderten Projekt gewonnenen Erkenntnisse können dann Aufschluss über die Machbarkeit eines regelungstechnisch gesteuerten Gesamtsystems geben.

ENZYMFORSCHUNG /tui/ Radikalische Intermediate spielen bei einer Reihe wichtiger Enzyme eine zentrale Rolle im Katalysemechanismus. Im Rahmen eines von der DFG bewilligten Forschungsprojekts werden unter Leitung von Dr. Friedhelm Lendzian und Dr. Günter Lassmann am Max-Volmer-Laboratorium des Instituts für Chemie der TU Berlin transiente Radikale in der Ribonukleotid-Reduktase (RNR) und ihre Rolle im Katalysemechanismus untersucht. Über die Grundlagenforschung hinaus ist die Aufklärung des Katalysemechanismus auch von medizinischer Bedeutung. Das Enzym ist essentiell für die DNA Synthese. Es ist Target von Chemotherapeutka. Ziel ist ein detailliertes Verständnis des Zusammenhangs zwischen Struktur und Reaktivität des Zwei-Eisenzentrums einer Enzym-Untereinheit. Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms "Radikale in der enzymatischen Katalyse".


Leserbriefe

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      Juli 2001


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