TU intern - Juli 2001 - Fakultätentag
Forschungsschwerpunkt Schinkel-Zentrum
Das Schinkelzentrum
gehört zu den Forschungsschwerpunkten der TU Berlin. Es sieht
sich in der Tradition der über lange Zeit von Karl Friedrich
Schinkel geführten Bauakademie. Die Bauakademie verband das
Streben nach qualitätvoller zeitgenössischer Architektur,
innovativem Konstruieren und der Erhaltung historischer Bausubstanz
in Lehre und Forschung. Nach der öffentlichen Proklamation
ist die Geschäftsstelle seit dem 1. März 2001 weitgehend
aktionsfähig.
Neben der Grundsatzforschung zu den Kerngebieten des Forschungsschwerpunkts
spielt der Beitrag zur aktuellen Diskussion über Berliner
Themen des Architekturschaffens eine wesentliche Rolle. Viele
Aktivitäten sind so angelegt, dass Studienprojekte in die
Forschungsarbeit einbezogen werden können.
Die bearbeiteten Themen sind in allen Bereichen angesiedelt. Karl
Friedrich Schinkel wird als Architektur- und Kunsttheoretiker
behandelt. Das Werk von Ludwig Mies van der Rohe als erklärtem
Nachfolger von Schinkel wird mit Forschungen zur Villa Mosler
in Neu-Babelsberg, einer Tagung zu Fragen der Restaurierung von
Mies-Bauten und Lehrveranstaltungen - teils in Zusammenarbeit
mit dem Museum of Modern Art
in New York und der Stiftung Museen Preußischer Kulturbesitz
- ein Schwerpunkt der Arbeiten im Winter 2001/2002 sein.
Die Plansammlung der TU Berlin, eine der bedeutenden Sammlungen
ihrer Art in Deutschland, wird erschlossen und der Fachöffentlichkeit
zugänglich gemacht. Dazu werden innovative Techniken entwickelt.
Aus den Beständen sollen in regelmäßiger Folge
Ausstellungen erarbeitet und gezeigt werden. Die Diskussion zum
Planwerk Innenstadt und damit zur Neugestaltung des Berliner Stadtbilds
wird in enger Zusammenarbeit mit dem Senat wesentlich beeinflusst.
Fragen des modernen und zeitgenössischen Städtebaus
werden in Berlin, Moskau und an zahlreichen anderen Orten durchgeführt.
Die laufende Diskussion über die Planungen auf der Museumsinsel
wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Museen Preußischer
Kulturbesitz durch zahlreiche Veranstaltungen und Forschungsbeiträge
begleitet und gefördert. Kolloquien zu den aktuellen Planungen
stellten die Entwurfskonzepte vor. Eine Ausstellung zur Baugeschichte
der Museumsinsel ist in Vorbereitung.
In unterschiedlichen Projekten werden Gedenkstätten für
die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft untersucht,
vorbereitet und gestaltet (Ravensbrück, Sachsenhausen u.
a.).
Das Schinkel-Zentrum arbeitet in enger Verbindung mit dem Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft - Bauforschung - Denkmalpflege
und dem Aufbaustudium Denkmalpflege.
Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer
Leserbriefe
|