TU intern - Juli 2001 - Aktuelles

Love Parade

In oder out?

Das letzte Wort im Streit um die Love Parade ist sicher noch lange nicht gesprochen. Aber immerhin findet sie dieses Jahr wieder statt - wenn auch mit einer Woche Verspätung. Dafür musste sie allerdings ihren Status als Demo aufgeben und gilt jetzt - auch ganz offiziell - als kommerzielle Veranstaltung. So einiges hat sich verändert, seit 1989 zum ersten Mal 150 Teilnehmer und ein Wagen im Namen der Liebe durch die Straßen zogen. Heute ist die Love Parade vor allem ein gutes Geschäft für die Berliner Gastronomie und ein Touristenmagnet. Was halten eigentlich die in Berlin Lebenden von der Love Parade, wie sie heute ist? TU intern fing auf dem Campus Meinungen ein (s. auch unter Meldungen).

Sylvia Birnbaum,
Wirtschaftsmathematik,
4. Semester
Ich denke, dass es für Berlin eine gute Repräsentation ist, ein guter Anlass für Leute, hierher zu kommen. Eine kommerzielle Veranstaltung war es in meinen Augen schon länger. Ich war zwar noch nie ein Fan dieser Musik, aber wenn so viele kommen, hat die Love Parade wohl noch ihre Berechtigung.
Vivien Wolter,
Lebensmitteltechnologie,
4. Semester
Mit Techno hab ich eigentlich nichts am Hut, aber ich denke, ein Demonstration war die Love Parade noch nie, weil keine politische Meinung rüberkommt. Deswegen sollen die Veranstalter sich auch selbst um den Müll kümmern, der entsteht. Für Berlin ist es sicher eine gute Veranstaltung, weil viele Leute herkommen und damit viel Geld.
Marcus Stolz,
Soziologie/VWL,
11./8. Semester
Ich finde es gut, dass die Veranstalter jetzt zahlen müssen, denn mal ganz ehrlich: Wogegen demonstrieren sie denn eigentlich? Für Berlin bringt die Love Parade natürlich riesige Publicity und Kommerz. Die Debatte darüber, wo sie stattfinden soll, finde ich ein bisschen übertrieben. Für die Berliner selbst ist die Love Parade eigentlich nichts mehr, ist einfach schon zu groß. Ich selbst schaue zwar hin und wieder mal vorbei, aber mehr am Rande.
Thomas Wollenhaupt,
Lebensmittelchemie,
6. Semester
Die Love Parade ist Kult. Deswegen sollte es sie auf alle Fälle weiter geben. Für Berlin bringt es auch was. Schließlich kommen Leute aus der ganzen Welt deswegen hierher. Natürlich ist das alles auch sehr kommerziell, aber was ist das nicht? Ich selbst gehe allerdings vor allem zu den Veranstaltungen, die danach laufen.
Jens Skarabis,
Bauingenieurwesen,
14. Semester
Die Love Parade ist einfach ein großes Ereignis, wo man hingeht. Ich schaue es mir gerne an, obwohl ich selber nicht so der große Techno-Fan bin. Ob es eine Demo ist oder nicht, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aus dem Bauch heraus würde ich sag, es sollte eine Demo sein, damit das Land Berlin die Kosten weiterhin übernimmt. Schließlich ist sie eine Attraktion für die Stadt. Natürlich kann man sich Gedanken darüber machen, ob sie weiterhin im Tiergarten stattfinden sollte. Andererseits hat sie dort schon Tradition.
Mathias Richtarsky,
Mathematik,
5. Semester
Ich finde es richtig, dass es jetzt auch offiziell eine kommerzielle Veranstaltung ist. Schließlich wird damit eine Menge Geld gemacht. Die Love Parade wird es so lange geben, wie Leute hingehen, und bisher kamen immer noch sehr viele. Das Geld, das die Leute mitbringen, kann Berlin gut gebrauchen. Mir ist es dort allerdings zu voll.
Anna M. Bauer,
Musikwissenschaft,
1. Semester
Jetzt, wo der Veranstalter sich selbst um den Müll und so kümmern muss, bringt es vielleicht mehr für Berlin. Für die Love Parade interessiere ich mich aber eigentlich überhaupt nicht.
Claus Bachhaus,
WiMi am Institut für Arbeitswissenschaften
Sicher ist es ein interessantes Event für Berlin. Ich werde wohl auch mal gucken gehen. Ich finde es gut, dass viele Leute in die Stadt kommen, und Berlin wird ja dadurch auch attraktiver. Da es aber eine kommerzielle Veranstaltung ist, halte ich es für richtig, dass es jetzt auch so deklariert wird.


Leserbriefe

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