TU intern - Juli 2001 - Aktuelles
Hochschulverträge
Marathon mit vielen Hürden
Neue politische Verhältnisse erfordern neue politische Verhandlungen.
Genauso erging es den Berliner Hochschulen, wurde doch durch den
Berliner Übergangssenat das Thema Einsparung im Hochschulmedizinbereich
wieder auf die Tagesordnung gehoben. Das bedeutete gleichzeitig,
dass die bereits ausgehandelten Hochschulverträge kurz vor
"Zieleinlauf" nochmals gestoppt wurden. Schließlich
signalisierten nach harten und intensiven Verhandlungen die Präsidenten
und Rektoren der Berliner Hochschulen dann am 10. Juli ihre grundsätzliche
Zustimmung zu den veränderten Hochschulverträgen. Zwei
Hürden standen dann noch an: Der Hauptausschuss des Berliner
Abgeordnetenhauses (11. 7.) stimmte den Verträgen zu, und
am 13. 7. wurden sie im Plenum endgültig verabschiedet.
In den nun aktuellen Vereinbarungen garantiert das Land den acht
Vertragshochschulen feste Zuschüsse in Höhe von 2,29
Milliarden DM in 2003, von 2,319 Milliarden in 2004 und 2,349
Milliarden in 2005. Darüber hinaus erhalten die Hochschulen
vertraglich abgesicherte investive Zuschüsse in Höhe
von rund 180 Millionen DM. Im Rahmen der Hochschulverträge
wird das geplante Budget für die Universitätsmedizin
zwischen 2003 und 2005 um 145 Millionen DM abgesenkt. Der Spardruck
wird zu erheblichen Strukturveränderungen führen,
die eine Expertenkommission vorschlagen soll.
Insgesamt sichern die Hochschulverträge die Ausfinanzierung
von 85000 personenbezogenen Studienplätzen. Der Zuwachs bei
den Pensionslasten wird ebenso ausgeglichen wie Tarifsteigerungen
von 1,5 Prozent. Da in den nächsten Jahren etwa die Hälfte
der Professorenstellen aufgrund der Pensionierungswelle neu besetzt
werden muss, sind weitere Investitionen erforderlich. Hierfür
wird der Gesamtplafonds ab 2003 um jeweils 50 Millionen DM pro
Jahr für ein Professurenerneuerungsprogramm (PEP) für
die Universitäten und die Hochschule der Künste erhöht.
Die Universitäten erklären sich bereit, wenn auch mit
großen Bauchschmerzen, in den folgenden 15 Jahren insgesamt
75 Millionen Mark in einen Strukturfonds einzubringen. Damit sollen
die Fachhochschulen ihren Studienplatzanteil von 27 auf 39 Prozent
erhöhen.
stt
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