TU intern - Juni 2001 - Internationales
"Shopping-mall" auf dem Campus
Ein Studienaufenthalt an der University of Alberta/Kanada
Edmonton ist eine moderne Stadt mit einer der größten
Universitäten Kanadas |
Im Rahmen eines Gastwissenschaftler- und Studentenaustauschprogramms
des Instituts für Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin
studierte ich für etwa ein Jahr in Kanada an der
University
of Alberta in Edmonton. Finanziell wurde ich dabei mit einem Stipendium
von der Firma Deminex unterstützt.
Inzwischen habe ich das Studium (Bergbau) beendet, promoviert
und arbeite bei einem Bergbauunternehmen.
Die Stadt Edmonton ist in Deutschland eher weniger bekannt. Sie
liegt im westlichen Kanada nahe der Rocky Mountains und ist eine
moderne Stadt, die von dem Reichtum an Bodenschätzen in der
unmittelbaren Umgebung geprägt ist.
Mit etwa 24.000 Studenten ist die "U of A" eine der
größten Universitäten Kanadas, an der man nahezu
alle Geistes- und Naturwissenschaften studieren kann. Die Ingenieurwissenschaften
nehmen dabei seit jeher eine Vormachtstellung ein, speziell der
Fachbereich Petroleum Engineering genießt international
einen äußerst guten Ruf.
Die Betreuung der Studierenden war intensiver und das Studium
deutlich verschulter als in Deutschland. Es herrschte Anwesenheitspflicht
in allen Vorlesungen, und Lernkontrollen durch Hausaufgaben sowie
durch mindestens zwei Klausuren während eines Terms waren
die Regel.
Die Betreuung der jährlich etwa 1500 ausländischen Studierenden
war vorbildlich. Man konnte sich dieser permanenten Betreuung,
die auf uns zugegebenermaßen etwas übertrieben wirkte,
kaum entziehen. Jeder Professor, jeder Assistent und jede Sekretärin
des Fachbereichs erwartete uns und wollte in irgendeiner Form
behilflich sein.
Ich hatte die Möglichkeit, Vorlesungen zu besuchen, die an
der TU Berlin nicht angeboten wurden. "Well logging",
"Heavy Oil recovery", "Drilling And Completion"
und "Risk And Loss Managment", um nur einige zu nennen,
waren für mich neue und interessante Vorlesungsveranstaltungen.
Zusätzlich lernten ich durch zahlreiche "field trips"
(Exkursionen) die Ölindustrie der Umgebung kennen.
Das Niveau innerhalb der Lehrveranstaltungen entsprach in etwa
dem der TU Berlin. Bei normalem Arbeitsaufwand war eigentlich
alles zu schaffen. Der Umgangston zwischen Professoren und Studenten
war extrem locker und ungezwungen und die Atmosphäre sehr
angenehm.
Auf dem Campus selbst wurde nicht nur studiert. Es gab dort zahlreiche
Studentenwohnheime, Bars, Cafés, Restaurants, Sportanlagen
und sogar eine überdachte "shopping-mall" in der
nahezu alle Einkäufe erledigt werden konnten.
Neben dem Studium blieb uns ausreichend Zeit für Sport, Ausflüge
in die Rocky Mountains, sowie für ein freiwilliges Wirtschaftsstudium
der kanadischen Bars und Pubs. Nach dem zweiten Term nutzten wir
die verbleibende Zeit für eine Rundreise durch Kanada und
den Norden der USA, die mir ebenfalls unvergesslich bleibt.
Oft und gerne denke ich an die schöne Zeit in Kanada zurück.
Neben dem fachlichen und sprachlichen Nutzen habe ich eine Menge
Eindrücke sammeln und Kontakte knüpfen können,
die ich bis heute pflege. Bei Bewerbungsgesprächen wurde
mir vielfach bestätigt, dass gerade diese Auslandserfahrung
und die damit verbundenen guten Sprachkenntnisse wesentliche Kriterien
für die Auswahl meiner Person waren. Das Jahr in Kanada war
nicht nur eines der schönsten meines bisherigen Lebens, es
war und ist auch die Eintrittskarte für eine erfolgreiche
berufliche Entwicklung.
Martin Kayser
www.international.ualberta.ca/FSSP/fssphp.htm
www.ualberta.ca
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