TU intern - Juni 2001 - Vermischtes

Unser Traum vom Senat

Das Karussell dreht sich in Berlin. So schnell wie noch nie. Oskar Lafontaine, Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Roland Berger springen auf oder bekommen einen Schubs von ihren Parteifreunden. Schnell ist ein neuer Senat mit neuen Köpfen zusammengewürfelt. Das Tempo ist atemberaubend und wirbelt den Mief aus den Gassen der Stadt. Fast könnte es einem auf diesem Rummelplatz schwindlig werden. Doch Neues steht bevor, und in einer Demokratie darf nun mal jeder. So auch wir. Hier also unser Vorschlag für eine neue Stadtregierung:

Etwas exzentrisch, piepend, aber doch beliebt, so könnte sich Gildo Horn - zurzeit im Dienste von Ministerin Bulmahn - an der Spree als neuer Hochschulsenator dienstbar machen. Nach einem Friseurbesuch, versteht sich. Die Jugend wäre ihm gewogen. Für den sportlichen Teil tauscht Boris Becker Mallorca mit der Spreeinsel (wir sind immer noch Insulaner) und probt künftig hier seinen Aufschlag. Außerdem wird er Sonderbeauftragter für Neue Medien - den Internetzugang hat er bereits. Eine Zumutung wäre er schon, aber die Probezeit sollte man ihm trotzdem zugestehen: Wir fordern Christoph Schlingensief auf den Kulturthron! Da die Medizin vielleicht in absehbarer Zeit einem Patienten ähnelt, sollte Günther Pfitzmann einspritzen, pardon einspringen. Weißer Kittel übergestülpt, und wir würden den Dienstsitz an die Bülowstraße verlegen. Inge Meysel könnte mit ihren mehr als 90 Jahren Erfahrungen souverän den Posten der Landesfrauenbeauftragten ausfüllen. Auf die Sitzungen freuen wir uns heute schon. Harald Schmidt - seine Quoten sinken sowieso, also ab an die Spree, da ist er Gleicher unter Gleichen - sollte das Amt des Senatssprechers übernehmen und allabendlich auf SAT 1 seine Pressekonferenz abhalten. Auch ohne Nominierung hat er sich schon zu Wort gemeldet: Berlin sollte sich in "Holzmann II" umbenennen, dann bekäme es Geld vom Kanzler (Applaus, Lachen). Ob Christoph Daum als Drogenbeauftragter tragbar ist? Man muss den Urteilsspruch und die dritte Haaranalyse abwarten. Da sich Klaus Landowsky aus der Affäre gezogen und vom Bankier zum Privatier gewandelt hat, bleibt eigentlich nur eine seriöse Alternative: Wir wollen Roman Herzog zum Oberbürgermeister. Der neue Götz von Berlichingen soll's retten! Mit eiserner Hand …

stt


Leserbriefe

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